Der Dax hat am Hexensabbat
seine jüngsten Gewinne nur minimal ausgebaut. Der deutsche Leitindex
schloss am Freitag 0,08 Prozent höher bei 12 468,01 Punkten. Auf
Wochensicht ergibt sich damit eine Nullnummer. Der MDax
der mittelgroßen deutschen Börsenwerte ging derweil
am Freitag 0,75 Prozent tiefer bei 25 897,30 Punkten ins Wochenende.
Am Mittag waren an der Derivatebörse Eurex Terminkontrakte auf die
großen Aktienindizes ausgelaufen, wie die auf den Dax und den
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 . Vor diesem auch
großer Verfall genannten Termin versuchen Anleger, die Kurse in die
für sie vorteilhafte Richtung zu bewegen. Das führt in der Regel im
Verlauf zu erratischen, fundamental nicht zu erklärenden Bewegungen.
In der Spitze war der Dax bis auf 12 490 Punkte gestiegen.
Stützend wirkte laut Händlern ein Bericht über eine weitere
Annäherung zwischen den USA und China im Handelsstreit. Laut der
Zeitung "Politico" will die US-Regierung für eine Reihe chinesischer
Produkte von Strafzöllen absehen. Allerdings gehe es hier eher um
die Lösung von Zulieferproblemen von US-Unternehmen und weniger
darum, einen Schritt auf die Regierung in Peking zuzugehen.
Derweil wirkte hierzulande die aktuelle Klimadebatte auf
Erneuerbare-Energien-Werte positiv. Das Paket der schwarz-roten
Koalition für mehr Klimaschutz soll ein Gesamtvolumen von mehr als
50 Milliarden Euro haben.
Im Nebenwerte-Index SDax zogen die Aktien von Nordex
um 7 Prozent an, nachdem sie bereits am Vortag
ähnlich stark gewonnen hatten. "Kanzlerin Angela Merkel will einen
starken Ausbau der Windkraft- und Solarenergie", sagte ein Händler.
Unter dem Einfluss der Klimadebatte stiegen die Anteile des
Wechselrichter-Herstellers SMA Solar um gut 5
Prozent. Nordex und SMA waren damit die besten Werte im SDax. Im Dax
gewannen die Anteilsscheine von RWE - künftig ein
Erneuerbarer-Energien-Konzern - rund 3 Prozent.
Die Commerzbank will sich mit dem Abbau tausender
Stellen und Filialschließungen gegen die Ertragsschwäche stemmen.
Das Finanzhaus will sich zudem seine Online-Tochter Comdirect
komplett einverleiben. Damit schlossen die Papiere
der Commerzbank moderat höher, während die Anteilsscheine der
Comdirect um mehr als ein Viertel in die Höhe schnellten.
Am MDax-Ende büßten die Aktien des Salz- und Düngemittelproduzenten
K+S mehr als 4 Prozent ein. Börsianer verwiesen
darauf, dass die Hedgefonds-Manager von Millennium International
Management LP ihre Leerverkaufspositionen deutlich ausgebaut und
damit verstärkt auf fallende Kurse gesetzt hatten.
Der EuroStoxx 50 stieg um 0,53 Prozent auf 3571,39 Punkte. In Paris
schloss der Leitindex Cac 40 ähnlich deutlich im
Plus, während der Londoner FTSE 100 leicht nachgab.
In New York wiederum legte der Dow Jones Industrial
zum europäischen Handelsschluss moderat zu.
Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,49 Prozent am
Vortag auf minus 0,51 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,10 Prozent auf 145,70 Punkte. Der Bund-Future
legte um 0,16 Prozent auf 173,49 Zähler zu. Der Kurs
des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank setzte den
Referenzkurs auf 1,1030 (Donnerstag: 1,1067) US-Dollar fest. Der
Dollar kostete damit 0,9066 (0,9036) Euro./la/jha/
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0253 2019-09-20/18:12
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.