FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Donnerstag die
runde Marke von 15 000 Punkten übersprungen. Die Anleger zeigten
sich am frühen Nachmittag nur kurz enttäuscht, dass die
US-Verbraucherpreise für Dezember nur wie erwartet ausfielen und die
Inflation nicht noch stärker zurückging.
Zum Handelsschluss stand der deutsche Leitindex 0,74 Prozent höher
auf 15 058,30 Punkten. Er setzt somit die Jahresanfangsrally fort
und hat im noch jungen Börsenjahr schon einen Gewinn von gut acht
Prozent eingefahren. Der MDax der mittelgroßen
deutschen Unternehmen stieg am Donnerstag um 1,08 Prozent auf 28
076,35 Punkte. Sein Zuwachs seit Jahresbeginn fällt mit rund zwölf
Prozent noch höher aus als beim Dax.
Die Inflation in den USA befindet sich weiter auf dem Rückzug. Im
Dezember stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat
um 6,5 Prozent. Im November hatte die Rate noch bei 7,1 Prozent
gelegen. Ökonomen hatten diese Entwicklung erwartet. Da sich der
Inflationsdruck verringert, geben die nachlassenden Sorgen vor
weiter deutlich steigenden Zinsen dem Aktienmarkt Auftrieb.
"Jede Entspannung bei den Preissteigerungen stärkt derzeit die
Aktienmärkte", heißt es im aktuellen Börsenbrief Fuchs-Kapital.
"Denn je wahrscheinlicher eine Zinspause der Fed wird, desto mehr
Anleger wagen sich bei Aktien wieder ins Risiko."
Tagessieger im Dax waren RWE mit plus 3,7 Prozent,
die damit ihren schwachen Jahresstart wettmachten. UBS-Analyst Sam
Arie äußerte sich positiv zu dem Versorger. Im aktuell turbulenten
Energiemarkt sei der Energiekonzern mit seinem Portfolio mit am
besten aufgestellt im Sektor.
Das Schlussquartal von Rational schob den
Großküchenausstatter im vergangenen Jahr kräftig an. Die vorläufigen
Gesamtjahreszahlen übertrafen die Prognose des Managements bei
Umsatz und Gewinn. Dies beflügelte auch den Kurs, unter den
Favoriten im MDax gewannen die Aktien fast fünf Prozent.
Ferner bewegten Analystenkommentare einige Kurse. So büßten die
Anteile von Kion am MDax-Ende 2,2 Prozent ein. Der
Experte Akash Gupta von der US-Bank JPMorgan riet den Anlegern, nach
dem zuletzt überdurchschnittlichen Lauf der Papiere Kasse zu machen.
Die Aktien der Shop Apotheke untermauerten mit einem
Kursgewinn von 10,5 Prozent ihre Stellung als bislang bester Wert im
Nebenwerteindex SDax im Jahr 2023. Das Plus beläuft
sich seit dem Jahresstart auf 45 Prozent. Hauck Aufhäuser Investment
Banking hob das Kursziel nun von 60 auf 100 Euro an. Mit Blick auf
2023 sei die Internet-Apotheke gut positioniert, um mit einem
wirtschaftlichen Abschwung klarzukommen.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,66
Prozent auf 4126,68 Punkte zu. Die Leitindizes Cac 40
in Paris und FTSE 100 in London stiegen ebenfalls. In
New York gewann der Leitindex Dow Jones Industrial
zum europäischen Börsenschluss knapp ein halbes Prozent.
Den Euro beflügelte die Aussicht auf weniger stark
steigende Zinsen in den USA. Erstmals seit neun Monaten stieg die
Gemeinschaftswährung über 1,08 US-Dollar. Nach dem Börsenschluss in
Frankfurt wurden 1,0816 Dollar gezahlt. Die Europäische Zentralbank
(EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0772 (Mittwoch:
1,0747) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9283 (0,9305) Euro
gekostet.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,25 Prozent am Vortag auf
2,20 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,22
Prozent auf 126,40 Punkte. Der Bund-Future gewann
0,16 Prozent auf 138,18 Zähler./ajx/jha/
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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AXC0267 2023-01-12/18:07
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