FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Mittwoch seine
Verluste im Handelsverlauf mehr als wettgemacht. Zum Börsenschluss
schaffte der deutsche Leitindex einen Kursanstieg um 0,08 Prozent
auf 15 895,20 Punkte und behauptete sich damit auf dem höchsten
Niveau seit Januar 2022. Der MDax der mittelgroßen
Unternehmen dämmte mit 27 892,99 Punkten sein Minus auf 0,29 Prozent
ein. Damit folgte der hiesige Markt den tonangebenden US-Börsen, die
ihre Anfangsverluste ebenfalls reduzieren konnten.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verabschiedete
sich prozentual unverändert aus dem Handel. In Paris stand letztlich
ein moderates Plus zu Buche, in London hingegen ein kleines Minus.
Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial verlor
zum europäischen Handelsende nur noch 0,4 Prozent.
Auf Basis der Gewinnschätzungen für 2023 sei der Dax weiterhin
attraktiver bewertet als die US-Indizes, schrieben die Experten von
Index-Radar. Die Dividendenrendite falle ebenfalls wesentlich höher
aus als beim marktbreiten US-Aktienbarometer S&P 500
und liege deutlich über der Rendite zehnjähriger Anleihen. Mit Blick
auf den saisonal üblicherweise schwachen Mai erscheint uns aber eine
etwas vorsichtigere Positionierung vorteilhafter".
Unternehmenszahlen und andere Nachrichten sorgten bei deutschen
Aktien zur Wochenmitte für deutlich weniger Licht als Schatten. Beim
niederländischen Halbleiterzulieferer ASML gingen die
Aufträge im ersten Quartal deutlich zurück. Die Aktien gerieten
daraufhin unter Druck und zogen auch deutsche Branchentitel nach
unten: Dax-Schlusslicht Infineon verlor 2,6 Prozent,
und im MDax ging es für Aixtron um 1,8 Prozent
bergab.
Der Technologiekonzern Carl Zeiss Meditec wird mit
Blick auf die Profitabilität im laufenden Geschäftsjahr
vorsichtiger. Das ließ den Aktienkurs letztlich um 3,6 Prozent
absacken.
Bei Gerresheimer lastete eine überraschende
Kapitalerhöhung auf der Stimmung. Der Spezialverpackungshersteller
will die frischen Mittel in Wachstum investieren, Analysten lobten
diese Strategie. Die Papiere sanken dennoch um 1,1 Prozent und
fielen damit weiter von den jüngst erreichten Hochständen zurück.
Auf der Verliererseite fanden sich auch die in den vergangenen
Wochen etwas erholten Immobilienaktien. Beim Dax-Vertreter Vonovia
hielt sich das Minus mit 0,3 Prozent in Grenzen,
während es im MDax für Aroundtown und TAG Immobilien
deutlicher nach unten ging.
Hypoport -Aktien büßten als Schlusslicht im
Nebenwerte-Index SDax neun Prozent ein. Wegen des
Einbruchs des Markts für Immobilientransaktionen infolge des starken
Zinsanstieges war der Finanzdienstleister im ersten Quartal deutlich
hinter den Rekordwerten aus dem Vorjahreszeitraum zurückgeblieben.
Dagegen verhalfen gute Quartalszahlen und eine Ausblickanhebung Kion
mit plus 4,4 Prozent an die MDax-Spitze. Die
Anteilscheine von Konkurrent und Indexmitglied Jungheinrich
gewannen 3,8 Prozent.
Der Euro wurde zuletzt mit 1,0956 US-Dollar
gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs davor
auf 1,0933 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,51 Prozent am Dienstag
auf 2,54 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,39
Prozent auf 124,74 Punkte. Der Bund-Future verlor
0,32 Prozent auf 133,29 Punkte./gl/he
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
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