FRANKFURT (dpa-AFX) - Leichte Zuversicht im US-Schuldenstreit hat am
Mittwoch auch den Dax gestützt. Der Sprung über die
runde Marke von 16 000 Punkten blieb aber nach wie vor eine zu hohe
Hürde. Letztlich legte der deutsche Leitindex um 0,34 Prozent auf 15
951,30 Punkte zu und bleibt damit wie in den vergangenen Wochen in
einer engen Handelsspanne gefangen. Die psychologisch wichtige Marke
von 16 000 Punkten liegt nach wie vor wie ein Deckel auf dem Weg zum
Rekordhoch, das der Dax Mitte November 2021 bei rund 16 290 Punkten
erreicht hatte.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann am
Mittwoch 0,32 Prozent auf 27 405,78 Punkten. Der Leitindex der
Eurozone, der EuroStoxx 50 , legte um 0,18 Prozent auf
4323,23 Punkte zu. In Paris und London schlossen die wichtigsten
Indizes ebenfalls wenig verändert, wenn auch mit negativem
Vorzeichen, während in den USA die Hoffnung auf ein Ende des
Schuldenstreits für Erholungsgewinne an der Wall Street sorgte.
Nach einem hochrangigen Treffen zur Beilegung des Konflikts äußerte
sich US-Präsident Joe Biden zuversichtlich. Wegen des drohenden
Zahlungsausfalls der USA will Biden bereits am Sonntag, nach
Beendigung des G7-Gipfels in Japan, in die Heimat zurückkehren.
US-Finanzministerin Janet Yellen warnte unterdessen, dass der
Zahlungsausfall bereits am 1. Juni eintreten könnte.
Niemand in Washington habe ein Interesse daran, dass die USA in
Zahlungsverzug gerät, schrieb Expertin Libby Cantrill vom
Vermögensverwalter Pimco. "Nur wird alles daran gesetzt, im Gegenzug
für eine Anhebung der Schuldenobergrenze so viele Zugeständnisse wie
möglich zu erhalten."
Unter den Einzelwerten hierzulande büßte die
Commerzbank-Aktie als Dax-Schlusslicht nach
Quartalszahlen 3,8 Prozent ein. Zwar hatte das Finanzinstitut sein
Jahresziel für den Zinsüberschuss angehoben, doch am Markt war mehr
erwartet worden. Das Papier der Deutschen Bank wurde
in Mitleidenschaft gezogen und büßte als zweitschwächster Wert 3,7
Prozent ein.
Favorit dagegen war die Siemens -Aktie mit plus 2,6
Prozent. Da das Geschäft rund um die Digitalisierung von Industrie
und Infrastruktur weiter stark läuft, hoben die Münchner zum zweiten
Mal im laufenden Geschäftsjahr 2022/23 die Prognosen an.
Für den Anteilsschein des Softwareherstellers SAP ,
der seine mittelfristigen Ziele höher schraubte, stand ein Plus von
0,8 Prozent zu Buche. Moniert wurden am Markt aber die damit
einhergehende Aussicht auf etwas schwächere Margen und auch einen
etwas schwächeren freien Mittelzufluss.
Eine Kreisemeldung über den angeblich noch im Juni anstehenden
Börsengang der Wasserstofftochter Nucera gab im MDax der Aktie von
Thyssenkrupp Auftrieb. Sie gewann 6,8 Prozent.
Fraport zogen um 4,8 Prozent an. Der Frankfurter
Flughafenbetreiber rechnet auch im laufenden Jahr mit guten
Ergebnissen in seinem Auslandsgeschäft.
Der Euro wurde am frühen Abend mit 1,0833 US-Dollar
gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs zuvor
auf 1,0829 (Dienstag: 1,0881) Dollar fest. Der Dollar kostete damit
0,9235 (0,9190) Euro fest. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite
von 2,29 Prozent am Vortag auf 2,34 Prozent. Der Rentenindex Rex
sank um 0,28 Prozent auf 126,44 Punkte. Der
Bund-Future verlor zuletzt 0,02 Prozent auf 135,37
Punkte./ck/ngu
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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