FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Pfingstmontag
bei 16 000 Punkten wieder auf eine Hürde getroffen. Der Leitindex
schaffte zwar zeitweise die Rückkehr über die runde Marke. In einem
feiertagsbedingt dünnen Geschehen fehlte ihm aber die Kraft, um dort
zu bleiben. Über die Ziellinie ging er mit einem Minus von 0,20
Prozent auf 15 952,73 Punkte. In der zweiten Börsenreihe sank der
MDax um 0,25 Prozent auf 26 923,47 Zähler.
Einen mittlerweile vermeldeten Durchbruch im US-Schuldenstreit
hatten die Börsen am vergangenen Freitag im Nachmittagshandel schon
vorweggenommen. Nun mangelte es den Anlegern an neuen Impulsen, die
feiertagsbedingt auch nicht aus London oder New York kamen. Viele
Investoren nutzten den Pfingstmontag für ein langes Wochenende.
Ein Zahlungsausfall der USA mit möglichen negativen Folgen für die
Weltwirtschaft wird wohl in letzter Minute vermieden. US-Präsident
Joe Biden und der republikanische Verhandlungsführer Kevin McCarthy
besiegelten am Wochenende einen Kompromiss, der im Gegenzug zu
deutlichen Ausgabe-Kürzungen eine Aussetzung der Schuldenobergrenze
bis 2025 vorsieht. Das Vorhaben muss noch vom Kongress abgesegnet
werden.
Im Fokus standen auch schwächere Konjunkturdaten aus Fernost: Die
Gewinne der Industrieunternehmen in China sind in den ersten vier
Monaten des Jahres um mehr als 20 Prozent gefallen, was die
Abkühlung der Nachfrage in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt
unterstreicht.
Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Borussia Dortmund
nach der vergeigten deutschen Meisterschaft im
Mittelpunkt des Interesses. Der verpasste Titel des
Fußball-Bundesligisten bestürzte nach den Fans auch die Anleger, wie
der Kurseinbruch um 27 Prozent zeigt. Von der Kursrally der
vergangenen Woche, als der Fußballclub auch an der Börse noch als
großer Favorit gehandelt wurde, blieb nichts mehr übrig.
Die Aktien von Talanx verteuerten sich an der
MDax-Spitze um 2,1 Prozent. Der Versicherungskonzern übernimmt das
Lateinamerika-Geschäft vom US-Versicherer Liberty Mutual Insurance.
Der Kauf umfasst demnach das Privatkundengeschäft von Liberty in
Brasilien, Chile, Kolumbien und Ecuador und weist ein
Bruttoprämienvolumen von umgerechnet rund 1,7 Milliarden Euro auf.
Die Transaktion soll im ersten Halbjahr 2024 abgeschlossen sein.
Bei den Aktien von Suse ist am Pfingstmontag die
zuletzt aufgekommene Übernahmefantasie ein gutes Stück weit
entwichen. Nachdem sie vor dem Wochenende um etwa 18 Prozent
angesprungen waren nach einem Pressebericht, demzufolge
Finanzinvestoren an einem Kauf des deutschen Linux-Spezialisten
interessiert sein sollen, ging es nun um 6,4 Prozent bergab.
Der EuroStoxx 50 verlor 0,40 Prozent auf 4320,01
Punkte, während der französische Cac 40 um 0,21
Prozent auf 7303,81 Zähler nachgab. An der Londoner Börse wurde am
Montag wegen des "Spring Bank Holiday" nicht gehandelt und in New
York wurde der "Memorial Day" gefeiert.
Der Euro zeigte sich etwas leichter und wurde zu
1,0712 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den
Referenzkurs auf 1,0715 (Freitag: 1,0751) Dollar fest. Der Dollar
kostete damit 0,9333 Euro.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,54 Prozent am Freitag
auf 2,51 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,19
Prozent auf 125,18 Punkte. Der Bund-Future gewann
0,66 Prozent auf 134,22 Zähler./tih/mis
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
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