Der Dax hat sich am Dienstag
wieder ein wenig von der Marke von 14 000 Punkten entfernt. Kurz
nach dem Handelsstart pendelte der deutsche Leitindex zwischen
kleinen Gewinnen und Verlusten. Im frühen Handel dann sank er um
0,50 Prozent auf 13 880,31 Punkte. Vor zwei Wochen noch hatte er bei
14 169 Punkten ein Rekordhoch erreicht, anschließend aber keine
klare Richtung mehr gefunden. Das "nervöse Hin und Her" setze sich
fort, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. "Die
Bullen schauen auf die Post-Covid-19-Zukunft, und die Bären sehen
die Risiken, etwa die anhaltenden Lockdowns und die steigenden
Zinsen."
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen büßte 0,89
Prozent auf 31 739,09 Punkte ein. Für den Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 ging es um 0,32 Prozent abwärts.
Die Verluste an der überwiegend mit Technologiewerten bestückten
US-Börse Nasdaq, die tags zuvor auch den marktbreiten S&P 500
mit herunterzogen, mahnen jedoch zur Vorsicht.
Marktstratege Michael McCarthy von CMC Markets hält dabei weniger
das schon seit längerem immens hohe Bewertungsniveau für das Problem
als vielmehr den Zinsanstieg. Es finde ein Umdenken statt: Aktien
von Unternehmen mit hoher Schuldenlast oder langfristige
Wachstumswetten ohne positive Ergebnisse sind ihm zufolge besonders
verwundbar.
Im Dax steckten Covestro als Spitzenwert mit plus 2
Prozent und HeidelbergCement als Schlusslicht mit
minus 2,4 Prozent die Bandbreite der Kursentwicklungen ab. Der
Kunststoffkonzern Covestro rechnet mit einem Gewinnanstieg im
angelaufenen neuen Jahr und ändert außerdem seine Dividendenpolitik.
Bei zeitweise über 62 Euro stieg die Aktie auf den höchsten Stand
seit Oktober 2018.
Die HeidelbergCement-Papiere haben sich seit Ende
Januar von ihrem jüngsten Rückschlag beständig erholt und gaben nach
den vorgelegten Zahlen des Baustoffkonzerns nun nach. Dank seines
Sparkurses schnitt HeidelCement das von der Corona-Krise geprägte
Jahr 2020 etwas besser ab als erwartet. Zudem zeigt sich der
Dax-Konzern durchaus zuversichtlich für 2021, verwies aber auch auf
eine eingeschränkte Berechenbarkeit der Entwicklung.
Die Aktien des Krankenhaus- und Medizintechnikunternehmens Fresenius
und dessen Dialyse-Tochter FMC machten
es dem Dax nach und pendelten zwischen moderaten Gewinnen und
Verlusten. Zuletzt dann legten die Fresenius-Papiere um 0,8 Prozent
zu und die von FMC um 0,1 Prozent. Beide haben ebenfalls ihre
Jahreszahlen vorgelegt und wollen wegen der Belastungen durch die
Corona-Pandemie die Kosten senken.
Aus der zweiten Reihe rückten vor allem die Anteilsscheine von
Rational in den Fokus, die im MDax um 11,4 Prozent
einbrachen. Überraschend vorsichtige Aussagen des
Großküchenausrüsters zur erwarteten Ertragskraft im laufenden Jahr
belasteten. Scout24 sackten nach vorgelegten
Jahreszahlen um 3,7 Prozent ab. JPMorgan-Analyst verwies als
Schwachpunkt auf den etwas vorsichtiger als erwarteten Ausblick des
Online-Marktplatzes.
Befesa , die Jost Werke oder auch die
Beteiligungsgesellschaft Indus legten ebenfalls
Zahlen vor. Befesa verloren nach einer Erholung der Geschäfte im
vierten Quartal 0,4 Prozent. Allerdings haben die Aktien des
Industrie-Recyclers einen starken Lauf hinter sich und waren gegen
Ende Januar auf ein Rekordhoch geklettert. Die Aktien der Jost
legten als einer der Favoriten im SDax um 3,2 Prozent
zu. Der Nutzfahrzeugzulieferer profitierte 2020 von der Übernahme
der schwedischen Alö-Gruppe und steigerte trotz der Corona-Krise
2020 seinen Umsatz deutlich./ck/mis
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0126 2021-02-23/10:01
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