Der Dax hat am Mittwoch seine jüngste Erholung mit moderatem Zuwachs fortgesetzt. In der ersten Handelsstunde stieg der Leitindex um 0,11 Prozent auf 12 397,51 Punkte.

Am Vorabend war der für professionelle Investoren wohl wichtigste US-Index S&P 500 im Zuge des starken Wachstums der US-Wirtschaft auf ein neues Rekordhoch geklettert, jedoch dämpften anschließend politische Meldungen die Freude der Anleger. So hat der langjährige Anwalt von US-Präsident Donald Trump, Michael Cohen, mehrere Verstöße gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung eingeräumt. Seine Aussage vor einem US-Gericht wurde so interpretiert, dass er dies im Auftrag von Trump getan hat.

Analyst Milan Cutkovic vom Broker AxiTrader ist aber der Ansicht, dass dies für die Börsen nicht unbedingt negativ sein müsse. Beschäftige sich Trump mehr mit innenpolitischen Dingen, sinke die Gefahr, dass sich der Handelsstreit verschärfe, glaubt Cutkovic. Sollten die nun beginnenden Verhandlungen zwischen China und den USA erfolgreich sein, hätten die Aktien-Bullen wieder Grund zur Hoffnung.

Der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen stieg am Mittwochvormittag 0,23 Prozent auf 26 696,03 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax gewann 0,41 Prozent auf 2938,47 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,09 Prozent vor.

Weiter präsent, aber etwas in den Hintergrund gerückt ist die Währungskrise in der Türkei. Umso mehr zieht dafür das Notenbanker-Treffen in Jackson Hole die Aufmerksamkeit auf sich, das am Donnerstag beginnt. Anleger erhofften sich davon neue Hinweise, wie die US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) mögliche negative Auswirkungen des Handelsstreits einschätzt, wobei von einem Kurswechsel der Fed nicht auszugehen sei, sagte Thomas Altmann, Portfolio-Manager bei QC Partners.

Im Dax waren die zum Umtausch eingereichten Linde-Aktien mit minus 1,6 Prozent am Index-Ende. Der deutsche Industriegasehersteller hatte in der Nacht mitgeteilt, dass die umsatzbezogene Obergrenze für Veräußerungszusagen im Zuge der Fusion mit Praxair überschritten wird. Es seien Nachverhandlungen nötig. Aus Sicht eines Marktexperten bestätigt sich damit die jüngste Warnung der Konzerne.

An der Dax-Spitze setzten die Aktien von Bayer ihren bisher erfreulichen Wochenverlauf mit plus 1,5 Prozent fort, nachdem sie in der Vorwoche im Zuge eines Schadenersatzurteils gegen die US-Tochter Monsanto um 16 Prozent abgesackt waren.

Unter den Aktien der Biotechunternehmen gewannen Evotec als bester TecDax-Wert 2,7 Prozent. Die Hamburger haben erneut einen gewichtigen Forschungspartner aus der Pharmaindustrie gefunden und sich auf eine strategische Allianz mit dem dänischen Insulinhersteller Novo Nordisk geeinigt. Dagegen litten Morphosys als Schlusslicht mit minus 2,4 Prozent unter einer gestrichenen Kaufempfehlung durch die Commerzbank.

Hohe Kursgewinne von mehr als 7 Prozent verzeichneten im SDax die Anteile von Zooplus , nachdem der Internethändler für Tierbedarf Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht hatte./ajx/fba

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AXC0091 2018-08-22/10:08

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