Das Auf und Ab am Aktienmarkt hat sich am Freitag mit moderaten Gewinnen für den Dax fortgesetzt. Der deutsche Leitindex legte im frühen Handel um 0,17 Prozent auf 13 076,53 Punkte zu, was auf Wochensicht aktuell allerdings einen Verlust von 1,2 Prozent bedeutet. Marktexperten sprachen von einer leichten Risikoscheu der Anleger, da Mitte Dezember womöglich neue US-Strafzölle gegen China in Kraft treten könnten.

Der MDax gewann am Freitagmorgen 0,18 Prozent auf 27 200,76 Zähler. Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50 , rückte um 0,27 Prozent vor.

Immer neue, widersprüchliche Meldungen zum Zollstreit der beiden weltgrößten Volkswirtschaften hatten den Dax in dieser Woche auf Achterbahnfahrt geschickt. Zeitweise war er dabei auch wieder unter 13 000 Punkte gesackt. "In den nächsten Tagen muss sich zeigen, ob es die USA und China schaffen, sich vor der nächsten, für den 15. Dezember geplanten Zollrunde auf ein Phase-1-Abkommen zu einigen", sagte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Daher sind "Kursausschläge in beide Richtungen jederzeit möglich", warnten zugleich die Experten der Helaba. Immerhin müsse beachtet werden, "dass bereits sehr viel positive Erwartung auf dem aktuell erreichten Marktniveau eingepreist ist".

So lange es hier jedoch keine Neuigkeiten gibt, dürfte an diesem Freitag der offizielle US-Arbeitsmarktbericht für November besondere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Schließlich war der Bericht des privaten Arbeitsmarktdienstleisters ADP am Mittwoch schwach ausgefallen. Eine geringere Nachfrage nach neuen Arbeitskräften wäre zugleich ein weiteres Anzeichen dafür, dass sich die Wirtschaftsaktivität in den Vereinigten Staaten abschwächt.

Unter den Einzelwerten im Dax richtete sich das Interesse besonders auf FMC und die Lufthansa . Die Aktie des Dialysespezialisten gab gegen den Trend am Markt um 0,7 Prozent nach. Die US-Bank Morgan Stanley sieht Risiken für die von FMC ausgegebenen Ziele für das kommende Jahr und stufte das Papier auf "Underweight" ab. Die Papiere der Lufthansa gehörten indes zu den Dax-Favoriten mit plus 1,4 Prozent. Die Investmentbank Mainfirst rechnet 2020 für die Fluggesellschaft mit besser laufenden Geschäften.

Im MDax ging es zugleich für das Papier von Carl Zeiss Meditec als Schlusslicht um 7,5 Prozent abwärts. Der Medizintechnikkonzern gab endgültige Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 (per 30. September) bekannt. Die Geschäfte in der Augenheilkunde und Mikrochirurgie waren rund gelaufen, und so wurde am Markt nun auf Gewinnmitnahmen verwiesen. Erst Ende November hatte die Aktie bei 112,70 Euro ein Rekordhoch erreicht.

Spitzenwert im Index der mittelgroßen Werte war die Kion -Aktie mit plus 3,4 Prozent und im SDax Jungheinrich mit plus 5,0 Prozent. Die Anteilsscheine beider Gabelstaplerhersteller profitierten von einer frisch ausgesprochenen Kaufempfehlung der Main-First-Analysten. Sie erwarten, dass es an den europäischen Endmärkten der beiden Unternehmen allmählich wieder aufwärts gehen wird.

Dass Wacker Chemie eine Gewinnwarnung ausgab, schockierte die Anleger indes nicht sonderlich. Am Markt war wegen der schlecht laufenden Geschäfte mit dem Wacker-Produkt Polysilizium, das in der Solarindustrie benötigt wird, bereits mit nichts Gutem gerechnet worden. Die Aktien verloren im SDax 1,2 Prozent./ck/jha/

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0069 2019-12-06/10:02

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.