Europas Börsen haben zur Wochenmitte einen weiteren Schritt nach vorn gemacht. Der EuroStoxx 50 stieg am Mittwoch auf ein Jahreshoch. Der Leitindex für die Eurozone kletterte um 0,62 Prozent auf 3259,49 Punkte. Zwischenzeitlich war der Index sogar auf das höchste Niveau seit Mitte Oktober gestiegen.

Analyst David Madden von CMC Markets führte die Gewinne auf den Optimismus der Investoren hinsichtlich der laufenden Handelsgespräche zwischen den USA und China zurück. "Das Ausbleiben schlechter Nachrichten hat heute ausgereicht, um Anleger zu Käufen zu ermutigen", sagte der Stratege.

Seit dem Zwischentief unmittelbar nach Weihnachten hat der Leitindex der Eurozone nunmehr bereits rund 12 Prozent aufgeholt. Beim Pariser Cac 40 stand am Mittwoch zum Schluss ein Plus von 0,69 Prozent auf 5195,95 Punkte zu Buche. Der Londoner FTSE 100 gewann ebenfalls 0,69 Prozent auf 7228,63 Zähler.

Der Optimismus in puncto Handelsgespräche ließ Anleger vor allem bei Automobilaktien zugreifen. Der Stoxx Europe 600 Autosektor stieg um 2,30 Prozent. Zu den Verlierern in der Branchenübersicht zählte der Index der Handelsunternehmen. Er sank um 0,37 Prozent, belastet vor allem vom Kurssturz der Sainsbury-Aktien .

Die Titel der britischen Supermarktkette litten unter dem drohenden Scheitern der Fusion mit dem Konkurrenten Asda: Sie büßten am Ende des FTSE 100 18,55 Prozent auf 234,50 Pence ein und fielen damit auf den tiefsten Stand seit April vergangenen Jahres. Die britische Wettbewerbsbehörde CMA hat kartellrechtliche Bedenken gegen die Transaktion, obwohl Sainsbury und die Tochter des US-Handelskonzerns Walmart dafür eine große Anzahl von Filialen abstoßen wollen.

Bruno Monteyne vom US-Analysehaus Bernstein sprach vom nahezu schlimmsten denkbaren Szenario für die Fusionspläne. Dass die Behörde durch die Transaktion steigende Preise sowie eine Einschränkung der Produktpalette und -qualität befürchte, stehe Sainsburys anfänglichen Versprechen von Preissynergien diametral entgegen.

Schlechte Nachrichten mussten die Anleger auch bei der Swedbank verkraften. Die Anteilscheine der schwedischen Bank brachen nach Medienberichten über eine Verwicklung in den sich ausweitenden Geldwäsche-Skandal im Baltikum um fast 14 Prozent ein. Bisher hatten in diesem Zusammenhang bereits die dänische Danske Bank Negativ-Schlagzeilen gemacht.

Dagegen stießen die jüngsten Geschäftsberichte von Unternehmen auf ein positives Echo. Die britische Großbank Lloyds berichtete für das vergangene Jahr ein deutliches Gewinnplus. Die Aktien stiegen um 4,7 Prozent.

Aktien von Air France-KLM gewannen gut sechs Prozent. Trotz eines turbulenten Sommers mit Chefwechsel und Streiks in Europa konnte die Fluggesellschaft den Gewinn 2018 kräftig steigern - auch dank Kosteneinsparungen.

Die Aktien von Glencore rückten um 2,5 Prozent vor. Beim Rohstoffkonzern war es 2018 im operativen Geschäft vor allem dank höherer Rohstoffpreise besser gelaufen als ein Jahr zuvor. Zudem kündigte der Konzern einen milliardenschweren Aktienrückkauf an./bek/he

 ISIN  GB0001383545  FR0003500008  EU0009658145

AXC0294 2019-02-20/18:29

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