Die Ölpreise haben am Montagvormittag moderat zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 11.30 Uhr 112,80 US-Dollar und damit rund 0,6 Prozent mehr als am Vortag. Die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um rund 0,5 Prozent auf 107,06 Dollar.

Die Ölpreise konnten damit ihre deutlichen Gewinne von Freitag noch etwas ausbauen, stehen aber trotzdem vor dem ersten Monatsverlust in diesem Jahr. Die Analysten der Commerzbank führen den Preisrückgang auf zunehmende Rezessionssorgen zurück, die die zuvor dominierenden Angebotssorgen in den Hintergrund gedrängt haben.

Die Terminkurven signalisieren aber weiter ein angespanntes Angebot, schreiben die Experten. Denn verschwunden seien die Risiken auf der Angebotsseite nicht, wie die jüngsten Produktionsausfälle in Libyen gezeigt haben. "Diese dürften auch dafür sorgen, das die Ölproduktion der OPEC im Juni trotz der beschlossenen Angebotsausweitung nicht weiter gestiegen ist", so die Commerzbank.

Der Preis für ein Barrel OPEC-Öl wurde für Freitag mit 112,35 Dollar festgelegt, wie das OPEC-Sekretariat zuletzt mitteilte. Am Donnerstag war der Preis bei 111,09 Dollar gelegen. Der OPEC-Preis setzt sich aus einem Korb von zwölf Sorten zusammen.

Auch der Goldpreis konnte am Montag etwas zulegen. In London verteuerte sich die Feinunze (31,10 Gramm) um 0,4 Prozent auf 1.838,29 Dollar. In Marktberichten werden die Goldpreisanstiege damit begründet, dass sich die sieben führenden Industrieländer auf ihrem derzeitigen Gipfel darauf verständigen wollen, kein Gold aus Russland mehr zu importieren.

"Als Erklärung für die unmittelbare Marktreaktion könnte diese Nachricht durchaus gut sein. Der tatsächliche Einfluss auf den Goldmarkt dürfte aber zu gering sein, um die Preisentwicklung dauerhaft zu beeinflussen", schreiben die Commerzbank-Analysten.

mik/ger

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