Die Geschäftsbereiche

Der Schweizer Luxusgüterkonzern Compagnie Financière Richemont SA mit Sitz in Bellevue im Kanton Genf ist mit mehreren Geschäftsbereichen breit aufgestellt. Im Wesentlichen lassen sich die Aktivitäten des Konzerns in vier Geschäftsbereiche zusammenfassen: Schmuck & Juwelen, spezialisierte Uhrmacher, Online-Distributoren und eine gemischte Kategorie, in der Bekleidung, Accessoires und weitere Produkte gebündelt werden. Insgesamt verfügt Richemont über 26 sogenannte „Maisons“, oder anders „Häuser“, und 2.297 einzelne Monomarken-Boutiquen. Am stärksten zum Umsatz beigetragen hat das Schmuck-Geschäft. Hier stiegen die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr um gut 20 Prozent auf 3,02 Milliarden Euro. Das Uhren-Geschäft wuchs mit 18 Prozent ebenfalls stark. Das Online-Geschäft hingegen schnitt mit 8 Prozent deutlich schwächer ab. Belastend wirkten sich auf den Luxusgüter-Sektor die zunehmenden Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung in China aus. Mit rund 30 Prozent Umsatzanteil ist China ein wichtiger Absatzmarkt. Auch wenn das aktuelle Geschäftsumfeld herausfordernd ist, äußerte sich Verwaltungsratspräsident Johann Rupert zuversichtlich mit Blick auf das neue Geschäftsjahr.

Die Eigentümerstruktur

Innerhalb des Richemont Konzerns gibt es zwei verschiedene Arten von Aktien. Die 522 Millionen Richemont A-Namensaktien, mit einem Nennwert von je 1,00 Schweizer Franken, notieren an der SIX Swiss Exchange und sind im SMI® (Swiss Market Index) enthalten. Dem gegenüber stehen 522 Millionen B-Namensaktien mit einem Nennwert von 0,10 Franken pro Stück, die von der Compagnie Financière Rupert gehalten werden. Dabei handelt es sich um eine Schweizer Kommanditgesellschaft, die per 31. März 2022 mit 5,221 Millionen Richemont A-namensaktien und 522 Millionen Richemont B-Namensaktien, 10 Prozent des Eigenkapitals und 51 Prozent der Stimmrechte der Gesellschaft kontrolliert. Johann Rupert, Präsident des Verwaltungsrats des Richemont Konzerns, ist der einzige geschäftsführende Gesellschafter der Compagnie Financière Rupert. Sein Vater, Anthony Edward Rupert, ist Gründer der Rembrandt Group Ltd., aus dem 1988 die Richemont hervorging.

Aktivistischer Investor wird aktiv

Zuletzt musste der aktivistische Investor Bluebell Capital Partners mindestens eine Million A-Namensaktien erworben haben, um Traktanden in die Generalversammlung des Richemont-Konzerns einbringen zu können. Laut eigenen Angaben ist Bluebell Capital Partners ein langfristiger Investor, der seinen Fokus auf europäische Publikumsaktien legt. Sie investieren in Unternehmen, die mit Abschlag zum inneren Wert handeln und versuchen entsprechend den Aktionärswert zu steigern. Im Rahmen ihres Engagements forderten sie nun Richemont dazu auf, den Verwaltungsrat umzustrukturieren sowie eine Statutenänderung zugunsten der Inhaber von Richemont-A-Namenaktien vorzunehmen. Johann Rupert und seine Verwaltungsratsmitglieder erteilen dem eine klare Absage. Den Vorwurf der Unterrepräsentanz der Interessen der A-Aktionäre im Verwaltungsrat hält er für unzutreffend. Seiner Auffassung nach repräsentieren die unabhängigen Verwaltungsratsmitglieder die Interessen aller Aktionäre gleichermaßen – unabhängig davon, ob sie A-Aktien oder B-Aktien halten. Es gebe somit seiner Meinung nach weder rechtlich noch moralisch eine Verpflichtung etwas zu ändern. Die Aktionärinnen und Aktionäre werden letzten Endes an der Generalversammlung am 07. September 2022 abstimmen können.

 

Multi Aktienanleihen mit Barriere (Worst-Of)