Der von der Berlusconi-Familie kontrollierte Medienkonzern MFE strebt die Mehrheit bei ProSiebenSat.1 an und unterbreitet ein gemischtes Übernahmeangebot aus Bargeld und Aktien.


Der italienische Medienkonzern MFE-MEDIAFOREUROPE, kontrolliert durch die Berlusconi-Familie, hat gestern ein offizielles Übernahmeangebot für den deutschen Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 vorgelegt. Die Ankündigung führte überraschenderweise zu einem Kursrückgang der ProSiebenSat.1-Aktie, die im nachbörslichen Handel bei Lang & Schwarz etwa um acht Prozent einbrach. Der Grund für die negative Marktreaktion: MFE beabsichtigt lediglich den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestpreis zu zahlen, was dem volumengewichteten Dreimonatsdurchschnittskurs entspricht. Das Angebot soll zu 78 Prozent in bar und zu 22 Prozent in neu auszugebenden MFE-Aktien erfolgen.


"Es ist an der Zeit, einen Gang höher zu schalten", kommentierte ein Sprecher von MFE die Entscheidung. Der italienische Medienkonzern, der bereits knapp 30 Prozent an ProSiebenSat.1 hält, hat laut Mitteilung zudem eine Vereinbarung mit einem bestehenden Aktionär getroffen, der einen Teil seiner Anteile abgeben wird. Dadurch sichert sich MFE eine Beteiligung von über 30 Prozent am Grundkapital von ProSiebenSat.1, was ohnehin ein Pflichtangebot ausgelöst hätte.


Europäische Medienkonsolidierung als strategische Antwort

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Die Übernahmeabsichten von MFE stehen im Kontext einer geplanten europäischen Expansion, mit der der italienische Medienkonzern auf die wachsende Konkurrenz durch amerikanische Streaming-Giganten und die Abwanderung von Werbebudgets zu Technologieunternehmen reagieren will. Für die potenzielle Übernahme hat das Unternehmen bereits eine Finanzierung in Höhe von 3,4 Milliarden Euro gesichert. Diese würde teilweise zur Refinanzierung der 2,1 Milliarden Euro Schulden von ProSiebenSat.1, die bei einem Kontrollwechsel möglicherweise fällig werden könnten. Der Marktwert von ProSiebenSat.1 ist seit dem ersten Einstieg von MFE im Jahr 2019, als der Konzern die ersten Anteile erwarb, erheblich gesunken und liegt jetzt bei rund 1,5 Milliarden Euro. Trotz einer schwachen fundamentalen Geschäftslage, auf die auch große Analysehäuser hinweisen, hat die ProSiebenSat.1-Aktie seit ihrem Dezembertief von 4,50 Euro eine beeindruckende Erholung von mehr als 50 Prozent verzeichnet und liegt im Jahresvergleich etwa 30 Prozent im Plus.


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