Ablösesummen und Gehälter in Millionenhöhe, eine unverständliche WM-Vergabe nach Katar – der Profifußball hat in den letzten Jahren immer weiter daran gearbeitet, sich von seiner Basis - dem Breitensport - zu entfernen. Viele Fans haben genug von diesem Business und besinnen sich lieber auf den Amateursport. Drei junge Unternehmer aus Deutschland wollen sich diese Entwicklung mit ihrer App Prematch zunutze machen. Darum geht es bei Prematch Konkret hat das Gründer-Trio die Vision, Prematch zu der Plattform für den Fußball unterhalb des Profi-Bereichs zu machen. Ein Social Network zum Folgen anderer Spielerinnen und Spieler soll die App dabei genauso sein, wie eine Plattform, in der sich Ergebnisse und viele weitere Informationen zu den Amateurligen finden lassen. Dabei werden sogar, ähnlich wie bei Transfermarkt.at, eigene Marktwerte für die Spieler kreiert. Plattform für echten Fußball „Fußball ist und bleibt die beliebteste Sportart der Welt. Der echte Fußball findet dabei nicht in der Bundesliga, sondern auf den Plätzen vor Ort statt. An den Wochenenden werden in Deutschland bis zu 80.000 Spiele ausgetragen,” erklärt Lukas Röhle, einer der drei Gründer. Das Startup glaubt fest an seine Idee, denn durch die fortschreitende Digitalisierung über Live-Streaming und Tracking schlummere hier natürlich gewaltiges Potenzial. Prominente Investoren Beim Launch in Deutschland legte der News-Aggregator für den Amateurfußball einen beeindruckenden Start hin. Binnen den ersten sechs Tagen wurden über 100.000 Downloads generiert. Diesen Auftaktknall verstärkten vor allem die prominenten Investoren des Startups. Zu denen zählt etwa Ralf Reichert, einer der Gründer von ESL Gaming, einem Turnierorganisator für Online-Games, das für 930 Millionen Euro an die saudi-arabische Savvy Gaming verkauft wurde. Ebenfalls investiert sind Gorillas-Cofounder Jörg Kattner, Roof Football (die Spielerberateragentur von Kai Havertz und Serge Gnabry) sowie Jung-von-Matt-Sports-Geschäftsführer Robert Zitzmann. Bisher ohne Monetarisierungsstrategie Insgesamt hat Prematch bisher 2,1 Millionen Euro an Investorengeldern aufgenommen und das, obwohl das Unternehmen selbst überhaupt noch kein Geld verdient hat. Eine konkrete Monetarisierungsstrategie gibt es bisher nicht. Im Vordergrund steht zunächst einmal der Aufbau einer Community. Dabei denken die Gründer an unterschiedliche Modelle wie Subscriptions, Werbepartnerschaften oder sogar Blockchain-Konzepte nach Vorbild von Sorare. Und vielleicht erobert die App dann bald auch den Amateurfußball in Österreich.