Petrobras steckt in der Zwickmühle: Während der brasilianische Ölgigant mit politischen Unsicherheiten und einer herben Herabstufung durch Moody's kämpft, setzen fallende Rohstoffpreise dem Aktienkurs zusätzlich zu. Doch was treibt den Absturz wirklich an – und ist die Panik übertrieben?

Moody's dreht den Daumen nach unten

Die jüngste Entscheidung der Ratingagentur Moody's traf Petrobras wie ein Schlag: Am 2. Juni 2025 wurde der Ausblick für den globalen Kreditrating des Unternehmens von "positiv" auf "stabil" herabgestuft. Diese Bewegung folgt direkt auf eine ähnliche Revision des souveränen Ratingausblicks für Brasilien nur drei Tage zuvor.

Zwar bestätigte Moody's das aktuelle Rating von 'Ba1' und würdigte die soliden Kreditkennzahlen sowie die operativen Fortschritte des Unternehmens. Doch die Botschaft ist klar: Eine mögliche Heraufstufung in naher Zukunft rückt in weite Ferne.

Politisches Minenfeld und steuerliche Unwägen

Hinter den Kulissen brodelt es politisch. Spekulationen über eine mögliche Erhöhung der brasilianischen Finanztransaktionssteuer (IOF) sorgen für Nervosität unter Investoren. Die Regierung sucht nach Alternativen, nachdem erste Vorschläge auf Widerstand stießen – ein Klima der Unvorhersehbarkeit, das Petrobras als nationalen Champion besonders zu spüren bekommt.

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Hinzu kommt der Druck durch fallende Rohstoffpreise, angetrieben durch schwache Wirtschaftsdaten aus China. Die Nachricht von einer Kontraktion im verarbeitenden Gewerbe des asiatischen Riesen ließ die Märkte aufhorchen und setzte Rohstoffwerte wie Petrobras zusätzlich unter Druck.

Preissenkungen und Dividendenzahlung

Inmitten der Turbulenzen kündigte Petrobras eine Preissenkung für Benzin um 5,6% an – eine Bewegung, die nicht nur die Raffineriemargen drückt, sondern auch inflationäre Effekte auf die brasilianische Wirtschaft haben könnte. Gleichzeitig handeln die Aktien seit dem 3. Juni ex-Dividende, nachdem das Unternehmen zuvor Zwischendividenden und Eigenkapitalzinsen beschlossen hatte.

Die aktuelle Volatilität spiegelt die Suche der Anleger nach Klarheit in unruhigen Zeiten wider. Mit einer Aktie, die seit Jahresbeginn bereits 20% an Wert verloren hat und nur knapp über ihrem 52-Wochen-Tief notiert, steht Petrobras vor einer entscheidenden Bewährungsprobe. Kann der Ölriese die Wende schaffen – oder droht weiteres Ungemach?

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