Trotz fallender Ölpreise meldet Petrobras einen kräftigen Gewinnsprung – doch der Schein trügt. Während die brasilianische Staatsölgesellschaft mit Währungseffekten glänzt, zeigen die operativen Zahlen Schwächen. Kann der Konzern seine Investitionspläne und Dividendenversprechen im aktuellen Marktumfeld halten?

Gewinnboom dank Währungsglück

Im ersten Quartal 2025 verbuchte Petrobras einen beeindruckenden Nettogewinn von umgerechnet rund 6 Milliarden US-Dollar – ein Plus von fast 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Doch der Erfolg hat einen bitteren Beigeschmack: Mehr als die Hälfte des Gewinns stammt nicht aus dem Kerngeschäft, sondern aus Währungseffekten durch die Aufwertung des brasilianischen Real.

  • Kerngewinn ohne Sondereffekte: Rückgang um 12,1% auf 4,16 Mrd. USD
  • Dividendenausschüttung: Trotzdem 2 Mrd. USD an Aktionäre
  • Ölpreis-Druck: Durchschnittspreis von 75 USD/Barrel (Q1 2025) vs. 84 USD im Vorjahr

Investitionsdilemma bei sinkenden Preisen

Während der Ölpreis weiter fällt – aktuell liegt er bei nur noch 65 USD – hält Petrobras an seinem ehrgeizigen Investitionsplan von 18,5 Milliarden Dollar für 2025 fest. Gleichzeitig muss der Konzern Subventionen für eingefrorene Benzinpreise im Inland stemmen und sieht sich mit komplexen regulatorischen Hürden konfrontiert.

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Dennoch gibt es Lichtblicke: Die Ölproduktion stieg im Quartalsvergleich um 5,4%, wobei 78% bereits aus den lukrativen Prä-Salz-Feldern stammen. Im Gasgeschäft erwartet Petrobras durch die Inbetriebnahme der Boaventura-Anlage weitere Impulse.

Zerreißprobe für die Strategie

Die entscheidende Frage bleibt: Wie lange kann Petrobras seine expansive Investitionspolitik und großzügige Dividendenpolitik parallel aufrechterhalten, wenn der Ölpreis weiter unter Druck bleibt? Die nächsten Quartale werden zeigen, ob der brasilianische Ölriese seine schwierige Balanceakt meistert – oder zu Zugeständnissen gezwungen ist.

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