Diese fotografischen Arbeiten verwenden verschiedene Mittel, um identitätsbildende Funktionen der Vergangenheit hervorzurufen, und laden den Betrachter ein, die historische Konditionierung seiner eigenen familiären, sozialen, kulturellen und nationalen Identität in Frage zu stellen. Die Ausstellung zeigt ausgewählte Werke im Dialog mit historischen Objekten aus der Sammlung des Museums für Islamische Kunst. Vier etablierte, in Iran geborene Fotokünstler setzen sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit der historischen Konditionalität der iranischen Moderne auseinander. Ihre Bilder behandeln die Vergangenheit als Folie zum Vergleich, um sie auf mehreren Ebenen durch Metaphern und Allegorien in Frage zu stellen und Aussagen über die Gegenwart zu treffen. Diese Künstler wenden unterschiedliche visuelle Strategien an und verweisen dabei auf unterschiedliche Vergangenheiten. Der Zeitrahmen reicht von den Anfängen des Iran mit der Fotografie im Jahr 1842 bis zum Iran-Irak-Krieg (1980–88). In Hall of Reflections (2000–12) verwandelte Taraneh Hemami die Fotografien und Briefe iranischer Emigranten in die USA in Spiegel-Assemblagen. Diese zeigen den Schmerz der Nichtzugehörigkeit, der durch die Auswanderung verursacht wurde, sowie den Verlust, der durch das Fehlen eines Ortes entstanden ist, der nun der Vergangenheit angehört. Eine sehenswerte Ausstellung.

Wann: Pergamonmuseum Berlin / Wo: 07.11.2019 bis 26.01.2020