Pensionskassen halten fest: Reformen längst umgesetzt – System sehr erfolgreich
20.09.2024 | 12:27
Pensionskassen Performance im langjährigen Schnitt klar über der Inflation
„Das heimische Pensionskassensystem ist nachweislich eine Erfolgsgeschichte - wer jetzt im Wahlkampf polemisch ein weltweit funktionierendes System versucht krankzureden, verunsichert nur eine Millionen Berechtigte“, erklärt Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensions- und Vorsorgekassen als Reaktion auf eine Aussendung des Freiheitlichen Parlamentsklubs.
So wurde bereits im Rahmen der letzten umfassenderen Novelle des Pensionskassengesetzes im Jahr 2013 eine Krisensicherheit implementiert. Das bedeutet, dass für Berechtigte, die seit 2013 ins Pensionskassensystem gekommen sind, ein Rechnungszins von maximal 3 Prozent gilt (für jene, die seit 2020 in das System gekommen sind, nur ein Rechnungszins von maximal 2 Prozent). Für diese Personengruppe, die seit 2013 im System ist, kam es in den letzten zehn Jahren zu keiner Kürzung der ursprünglich festgelegten Pensionsleistung.
Langfristige Erträge klar über der Inflation
Für die Pensionskassen und ihre KundInnen zählen besonders die langfristigen Erträge über Jahre und Jahrzehnte. Im langjährigen Durchschnitt - seit 1991 - erwirtschaften die Pensionskassen eine Performance von 4,95 Prozent pro Jahr. In den Jahren von 2012 bis 2021 (eine 10-jährige Niedrig- und Nullzinsphase) war die durchschnittliche Inflation bei 1,77 Prozent, die Performance der Pensionskassen lag hingegen bei 5,06 Prozent. Aber auch wenn man die letzten Jahre der hohen Inflation hinzuzieht, ist das Ergebnis positiv: So erwirtschafteten die Pensionskassen im Durchschnitt der letzten zehn Jahre (2014 - 2023) ein Plus von 3,38 Prozent pro Jahr bei einer durchschnittlichen Inflation von 2,97 Prozent.
„Während man bei der staatlichen Pension im Vorjahr massiv aus dem Budget zuschießen musste, erwirtschaften die Pensionskassen Erträge über der Inflation über die Kapitalmärkte“, erklärt Andreas Zakostelsky. „Auf den Kapitalmarkt zu setzen und langfristig gute Erträge zu erwirtschaften, ist übrigens keine Spekulation - dieses Vorurteil sollte man in Österreich auch endlich ablegen“. Es gibt zahlreiche Länder, die es mit Hilfe vollausgebauter kapitalgedeckter Systeme als Ergänzung zur staatlichen Pension schaffen, eine höhere Leistungsfähigkeit zu erzielen, als das österreichische System. Darauf weisen auch regelmäßige Reportings, wie der OECD „Pensions at a Glance“ - Bericht hin.
Ausbau der betrieblichen Altersvorsorge ist notwendig - Politik ist gefordert
„Ich würde mir wünschen, dass die wahlwerbenden Parteien im Wahlkampf darüber diskutieren, wie man das gesamte Pensionssystem weiter verbessern kann“, ergänzt Zakostelsky. „Denn aufgrund der demographischen Entwicklung wächst der Druck auf unser Pensionssystem. Wie in anderen europäischen Ländern bereits vorgelebt wird, kann dieser Druck durch den Ausbau der betrieblichen Pensionskassen stark reduziert werden. Die Politik ist hier gefordert - wir hoffen auf weiterhin konstruktive Gespräche mit allen politischen Lagern zur Weiterentwicklung unseres Pensionssystems - nach der Wahl wird dies hoffentlich auch wieder in einem sachlichen Umfeld möglich sein“, so Andreas Zakostelsky.
Über den Fachverband der Pensions- und Vorsorgekassen
Der Fachverband der Pensions- und Vorsorgekassen ist die gesetzliche Vertretung aller Pensionskassen und Betrieblichen Vorsorgekassen. Insgesamt vertritt der Verband über 4 Millionen Anwartschafts- und Leistungsberechtigte und veranlagen die Pensions- und Vorsorgekassen über 45 Milliarden Euro - sie sind die größten privaten Pensionszahler in Österreich.