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09.08.2023 | 08:52
Ländervergleich: Immobilienpreise in Deutschland mit stärkstem
Rückgang - Südeuropa weiter im Plus
Nürnberg (ots) - Der AVIV Housing Market Report, eine Analyse der
Immobilienmärkte in 7 ausgewählten europäischen Ländern, zeigt:
- Vorjahresvergleich: In 5 Ländern steigen die Immobilienpreise - Deutschland
mit stärkstem Rückgang (-6,2 Prozent), Spanien mit deutlichstem Anstieg (+7,2
Prozent)
- In Deutschland hat sich die Zahl der vergebenen Kredite innerhalb eines Jahres
halbiert, in Südeuropa blieb sie aufgrund niedriger Preise konstant
- Durch Deckelung der Bauzinsen: In Frankreich (+0,4 Prozent) haben sich die
Kaufpreise im Jahresvergleich kaum verändert
- Vergleich der Hauptstädte: Paris (10.072 Euro) fast doppelt so teuer wie
Berlin (5.136 Euro)
Europaweit sind die Zinsen für Baudarlehen in den vergangenen eineinhalb Jahren
rapide gestiegen. Die Auswirkungen auf die Immobilienmärkte unterscheiden sich
aber deutlich. In 5 von 7 untersuchten Ländern haben sich die
Durchschnittspreise von Kaufimmobilien trotz schlechterer
Finanzierungsbedingungen verteuert. Große Ausnahme ist Deutschland, wo die
Preise um 6,2 Prozent gesunken sind - der stärkste Rückgang aller Länder.
Allerdings hat sich der Markt in den vergangenen Monaten wieder etwas
stabilisiert und der Abwärtstrend wurde unterbrochen. Das ist das Ergebnis des
aktuellen AVIV Housing Market Reports für das 2. Quartal 2023. Darin wird die
Entwicklung der Kaufpreise auf den Immobilienmärkten in Deutschland, Frankreich,
Belgien, Luxemburg, Italien, Spanien und Portugal analysiert. Der Report
entsteht in Zusammenarbeit mit den Immobilienportalen meilleurs agents und
Immoweb, die ebenso wie immowelt Teil der AVIV Group sind.
Anzahl an Krediten in Deutschland halbiert, in Südeuropa stabil
Die stärksten Anstiege lassen sich in den südeuropäischen Ländern beobachten. In
Spanien erhöhte sich der Durchschnittspreis um 7,2 Prozent. In Portugal beträgt
das Plus 6,4 Prozent und in Italien 2,0 Prozent. Alle Länder haben gemein, dass
das Preisniveau deutlich unter dem der mitteleuropäischen Länder liegt. Zum
Vergleich: In Deutschland kostet der Quadratmeter Wohneigentum aktuell 3.156
Euro, in Spanien und in Italien im Durchschnitt sogar weniger als 2.000 Euro.
Obwohl das Einkommen in Südeuropa geringer ist, können sich die Menschen
aufgrund der niedrigeren Preise noch eher Wohneigentum leisten. Denn die
ebenfalls hohen Zinsen wirken sich bei geringeren Darlehenssummen weniger stark
auf die monatliche Belastung aus. Das zeigt sich auch bei der Anzahl vergebener
Kredite: Während in Deutschland laut Daten der Europäischen Zentralbank die Zahl
der Kreditvergaben an private Haushalte innerhalb eines Jahres um 50 Prozent
eingebrochen ist, blieb sie in den südeuropäischen Ländern stabil,
beziehungsweise ist sogar leicht gestiegen. Zudem entdecken ausländischen
Investoren die Urlaubsländer zunehmend für sich. Hinzu kommt, dass in
Deutschland das Wirtschaftswachstum im Gegensatz zu den meisten anderen
untersuchten Ländern in den vergangenen Quartalen zurückgegangen ist. Die
Auswirkungen der steigenden Energiekosten machen sich in Deutschland besonders
bemerkbar, was auch in der geringeren Kaufkraft der Deutschen sichtbar wird.
Frankreich: Deckelung der Bauzinsen hat Abwärtstrend vorerst abgehalten
Dass in Frankreich die Immobilienpreise nicht eingebrochen sind, hat hingegen
einen anderen Grund als in Südeuropa. Denn das Preisniveau ist ähnlich hoch wie
in Deutschland. Durch ein Plus von 0,4 Prozent liegt das westliche Nachbarland
mit 3.180 Euro pro Quadratmeter inzwischen sogar leicht vor der Bundesrepublik.
Hauptgrund für die unterschiedliche Entwicklung ist das niedrigere Zinsniveau.
Denn die Obergrenze für Zinsen von Baudarlehen wird in Frankreich von der
französischen Zentralbank festgelegt. Diese liegt maximal ein Drittel über dem
durchschnittlichen effektiven Zinssatz, der im Laufe des vorangegangenen
Quartals von Kreditinstituten für alle Immobiliendarlehen gleicher Art angewandt
wurde. Dadurch konnte der rapide Zinsanstieg, wie er in den anderen Ländern seit
2022 auftrat, abgedämpft werden. Durch die kontinuierlichen Anstiege gleicht
sich das französische Zinsniveau allerdings allmählich den anderen Ländern an,
wo sich die Zinsen zuletzt beruhigt haben. Die finanzielle Belastung für Käufer
in Frankreich nimmt folglich zu, was sich auch in der Preisentwicklung
widerspiegelt. Zwar sind die Kaufpreise verglichen mit dem Vorjahresmonat leicht
höher, doch im vergangenen Halbjahr ist bereits ein Rückgang erkennbar.
Paris teurer als München und fast doppelt so teuer wie Berlin
Beim Blick auf die größten Städte in Deutschland, Frankreich und Belgien zeigt
sich, dass Paris nach wie vor mit großem Vorsprung das teuerste Pflaster ist.
Mit durchschnittlichen Quadratmeterpreisen von 10.072 Euro liegt die
französische Hauptstadt sogar deutlich vor München, der mit Abstand teuersten
deutschen Großstadt. In der bayerischen Landeshauptstadt müssen Käufer derzeit
mit Preisen von 8.692 Euro für den Quadratmeter kalkulieren. Auch zur deutschen
Hauptstadt zeigt sich eine große Kluft: Mit 5.136 Euro pro Quadratmeter ist
Berlin fast halb so teuer wie Paris und liegt in etwa auf einem Preisniveau mit
Lyon (5.098 Euro). Die niedrigsten Kaufpreise gibt es in den belgischen
Großstädten. In der Hauptstadt Brüssel (3.283 Euro) ist Wohneigentum zwar teurer
als in der größten Stadt Antwerpen (2.628 Euro). Doch keine belgische Stadt
kommt an das Preisniveau der großen Nachbarländer heran.
Der vollständige AVIV Housing Market Report für das 2. Quartal 2023 steht hier
in englischer Sprache zum Download bereit. (https://content.cdn.immowelt.com/iw_
group2/import/Redaktion/Pressemitteilungen/2023/AVIV_Housing_market_ report_-_Q2_
2023.pdf)
Diese und andere Pressemitteilungen von immowelt.de finden Sie in unserem
Pressebereich unter https://presse.immowelt.de .
Über den AVIV Housing Market Report:
Der AVIV Housing Market Report erscheint jedes Quartal und analysiert die
Entwicklung auf den europäischen Immobilienmärkten. Er entsteht in
Zusammenarbeit mit den Immobilienportalen meilleurs agents aus Frankreich und
Immoweb aus Belgien, die ebenso wie immowelt Teil der AVIV Group sind. Derzeit
fokussiert sich der AVIV Housing Market Report auf die Länder Deutschland,
Frankreich und Belgien sowie makroökonomische Vergleichsdaten aus den
Nachbarländern Italien, Spanien, Portugal und Luxemburg. Die Einbeziehung des
Vereinigten Königreichs und der Niederlande ist für zukünftige Auswertungen
geplant. Langfristig besteht das Ziel darin, einen umfassenden europäischen
Marktbericht zu erstellen, der die größten europäischen Volkswirtschaften
abbildet.
Über immowelt.de:
immowelt ist Teil der AVIV Group, eines der größten digitalen
Immobilien-Tech-Unternehmen der Welt.
Die immowelt Mission ist es, künftig alle Schritte der Immobilientransaktion zu
digitalisieren, um diese für alle Beteiligten so unkompliziert und einfach wie
möglich zu gestalten. Die Basis hierfür bieten die reichweitenstarken immowelt
Portale, die zu den führenden Immobilienplattformen in Deutschland und
Österreich gehören und schon heute Eigentümer, Immobilienprofis und Suchende
erfolgreich zusammenbringen. immowelt unterstützt mit datengestützten Services
die unkomplizierte Suche nach einer Mietwohnung, die effektive Vermarktung einer
Immobilie und maßgeschneiderte Finanzierungen der eigenen vier Wände. Dank
jahrzehntelanger Erfahrung und breitem Immobilien-Know-how kreiert immowelt so
das perfekte Erfolgserlebnis für Mieter und Vermieter, Immobilienprofis,
Immobilieneigentümer und Käufer.
Neben immowelt gehören weitere führende Immobilien-Onlinemarktplätze in
Frankreich, Belgien und Israel zur AVIV Group, die Teil der Axel Springer SE
ist.
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AXC0088 2023-08-09/08:52
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