Nach der tödlichen Attacke an einer Grazer Schule ist das österreichische Fußball-Nationalteam am Dienstag beim WM-Qualifikationsspiel in San Marino mit Trauerflor angetreten. Dazu gab es vor Spielbeginn in Serravalle eine Trauerminute. Eine Absage der Partie stand laut ÖFB-Angaben nicht im Raum - sie wäre nur auf Bestreben eines Verbandes auch gar nicht möglich gewesen. Teamchef Ralf Rangnick drückte den Familien der Opfer im Namen seiner Mannschaft seine Anteilnahme aus. "Es ist eigentlich kaum in Worte zu fassen, eine unglaubliche Tragödie", sagte Rangnick vor Spielbeginn auf ServusTV über die Vorkommnisse von Graz. "Es ist wirklich schwer, sich heute auf Fußball zu konzentrieren." Bei einer einseitigen Absage wäre das Spiel wahrscheinlich als verloren gewertet worden, mutmaßte Rangnick. "Es ist schon auch wichtig, dass wir heute, gerade in so einer Zeit, in der so etwas passiert, zeigen, wie wir zusammenstehen, was für ein Team wir sind, wie sehr wir einfach zusammenhalten." Das habe er auch der Mannschaft in seiner Ansprache noch einmal gesagt. Die rund 1.500 nach San Marino angereisten Anhänger der ÖFB-Auswahl sagten ihren Fanmarsch zum Stadion ab und verzichteten auch auf eine ursprünglich geplante Choreographie. Stattdessen wurden zwei lange, ganz in Schwarz gehaltene Banner ohne Beschriftung präsentiert, dazwischen war ein schwarzes Transparent mit zwei weißen Kreuzen und dem Wort "Graz" in der Mitte zu sehen. Außerdem zeigten die Fans ein über zehn Meter langes Transparent, auf dem "In Gedanken bei euch - Graz ist nicht alleine!" zu lesen war. Bei den ersten ÖFB-Toren durch Marko Arnautovic und Michael Gregoritsch verzichtete die Mannschaft auf große Jubelgesten, es gab lediglich ein gegenseitiges Abklatschen. Alaba "zutiefst erschüttert" David Alaba verlieh seiner Trauer über die sozialen Medien Ausdruck. "Ich bin zutiefst erschüttert über die schlimmen Nachrichten aus Graz. Meine Gedanken und Gebete sind bei den Opfern, ihren Familien und allen, die von dieser schrecklichen und sinnlosen Gewalttat betroffen sind", erklärte der im Aufbautraining befindliche Teamkapitän, der nicht nach San Marino gekommen war. Zudem gab es Beileidsbekundungen der Bundesliga und einiger Bundesliga-Clubs. Meister Sturm Graz schrieb in sozialen Medien: "Die schrecklichen Ereignisse in der Dreierschützengasse sorgen für Entsetzen. Wir wünschen allen Angehörigen und Betroffenen viel Kraft und sind mit unseren Gedanken bei den Opfern - Graz steht zusammen." Der zweite Grazer Oberhaus-Verein GAK zeigte sich ebenfalls schockiert. "Heute ist ein Tag, an dem einem die Worte fehlen. Der GAK 1902 ist bestürzt über die Geschehnisse im BORG Dreierschützengasse. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und Hinterbliebenen. Wir wünschen ihnen viel Kraft und Zusammenhalt in dieser schweren Zeit", verlautete der Vorjahres-Aufsteiger. Auch Salzburg, Rapid, Austria schockiert Vizemeister Red Bull Salzburg schrieb auf Social Media: "Es sind Nachrichten, die einen fassungslos zurücklassen. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und Angehörigen des Amoklaufs in Graz." Rapid schloss sich an. "Wir sind sprachlos. Unsere Gedanken sind bei den Opfern, den Angehörigen und allen Betroffenen in Graz - viel Kraft in dieser unfassbar schweren Zeit!", teilten die Hütteldorfer mit. Auch die Wiener Austria trauerte. "Furchtbare Nachrichten aus Graz. Viel Kraft an die Familien, die Freunde und das Kollegium der Opfer. Unsere Gedanken sind bei euch. Ruht in Frieden." Ähnlich äußerten sich auch Blau-Weiß Linz, Hartberg und WSG Tirol.