Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny sieht Bundesbankpräsident Jens Weidmann als guten Nachfolger von EZB-Präsident Mario Draghi. "Es hat die Diskussion gegeben, dass Jens Weidmann von Deutschland forciert würde. Ich kann das jetzt sagen, weil ich nächstes Jahr altersbedingt ausscheide. Ich hätte die Kandidatur Weidmanns sehr begrüßt", sagte Nowotny in den "Oberösterreichischen Nachrichten" (Donnerstagausgabe).

"Ich persönlich halte das für einen schweren politischen Fehler von Angela Merkel, dass sie die Kandidatur von Weidmann nicht mehr weiter betreibt. Es wäre gut, wenn jemand aus der größten Volkswirtschaft des Euroraums an der Spitze der EZB stünde", wird Nowotny weiter zitiert.

Zu den erforderlichen Eigenschaften, meinte der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), ein EZB-Präsident müsse sein Handwerk verstehen. "Das heißt, er oder sie muss ein guter Ökonom sein. Man muss daneben auch eine praktische Erfahrung haben. Ein politisches Gespür ist natürlich auch nötig."

Auf die Frage, wie die EZB-Mitglieder mit Unkenrufen umgingen, dass es den Euro zerreißen werde, betonte Nowotny, es habe eine Zeit gegeben, in der die Herausforderungen tatsächlich sehr groß waren. "Heute wird von den Kapitalmärkten weltweit der Euro als gegeben angenommen, also niemand auf den Märkten geht davon aus, dass es ein Zerbrechen der Eurozone geben könnte. Der Euro ist sicher."/ivn/APA/jkr

AXC0204 2018-10-18/13:16

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