
Novo Nordisk Aktie: Schwindet der Glanz der Abnehm-Wunder?
31.05.2025 | 17:06
Der Hype um die Abnehmspritzen Wegovy und Ozempic katapultierte Novo Nordisk in die Liga der Börsen-Superstars. Doch nun mehren sich die Stolpersteine: Lieferprobleme, verschärfte Konkurrenz und nun auch regulatorischer Gegenwind setzen dem dänischen Pharmariesen zu. Kündigt sich hier eine Trendwende an?
Druck von vielen Seiten
Die Herausforderungen für Novo Nordisk sind vielfältig. Ein zentraler Faktor ist der zunehmende Wettbewerb, insbesondere im lukrativen Markt für Adipositas-Medikamente. Hier macht vor allem Eli Lilly mit seinem Präparat Zepbound dem Kassenschlager Wegovy von Novo Nordisk das Leben schwer. Dieser Konkurrenzdruck wird als ein Grund für die jüngsten Schwierigkeiten am Markt genannt.
Hinzu kommen globale Lieferengpässe bei den stark nachgefragten GLP-1-basierten Medikamenten Ozempic und Wegovy. Das Unternehmen kämpft mit den Folgen, die immense Nachfrage, die es selbst mitgeschaffen hat, unterschätzt zu haben. Diese Lieferprobleme machen sich besonders auf dem wichtigen US-Markt bemerkbar. Als Reaktion auf "jüngste Marktprobleme" und einen gefallenen Aktienkurs kündigte Novo Nordisk zudem Anfang Mai einen Wechsel an der Spitze an: Lars Fruergaard Jørgensen trat nach acht Jahren als CEO zurück.
Trotz dieser Widrigkeiten konnte Novo Nordisk im ersten Quartal 2025 zwar ein Umsatzwachstum vorweisen, musste jedoch seine Umsatzwachstumsprognose für das Gesamtjahr 2025 nach unten korrigieren. Als Grund hierfür wird der Einfluss von Nachahmerpräparaten (compounded drug alternatives) in den USA genannt. Konkret erwartet das Unternehmen nun ein Umsatzwachstum zwischen 13-21% bei konstanten Wechselkursen (CER), nach zuvor 16-24%. Das operative Gewinnwachstum soll nun im Bereich von 16-24% (CER) liegen, statt der früheren Prognose von 19-27%. Die Aktie spiegelt diese Unsicherheiten wider: In den vergangenen zwölf Monaten hat das Papier deutlich an Wert eingebüßt und notiert über die Hälfte unter seinem Höchststand vom Juni des Vorjahres, auch wenn es zuletzt eine leichte Gegenbewegung gab.
Strategische Gegenwehr: Blick nach Asien
Doch wie reagiert Novo Nordisk auf diese Marktdynamik? Das Unternehmen arbeitet aktiv daran, seine Präsenz in wachstumsstarken Märkten wie Indien auszubauen. Dort treibt Novo Nordisk den Starttermin für Wegovy von 2026 auf Ende 2025 voran. Dies bedeutet auch, sich in einer komplexen Patentlandschaft zu bewegen, wie eine kürzlich beim Delhi High Court eingereichte Klage zeigt. Damit will der Konzern verhindern, dass ein Wettbewerber Semaglutid bereits vor dem offiziellen Wegovy-Start im Inland verkauft.
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Darüber hinaus ist Novo Nordisk in Japan eine Co-Promotion-Vereinbarung mit Sumitomo Pharma für sein Typ-2-Diabetes-Medikament Ozempic eingegangen. Die gemeinsamen Werbeaktivitäten sollen im Juli 2025 beginnen.
Regulatorische Hürden und Investorenaktivitäten
Zusätzlich zu diesen Komplexitäten sah sich Novo Nordisk auch regulatorischer Prüfung ausgesetzt. Die irische Gesundheitsbehörde HPRA stellte fest, dass das Unternehmen über einen Zeitraum von drei Jahren gegen Vorschriften zur Werbung und Vermarktung seiner Medikamente gegenüber medizinischem Fachpersonal verstoßen hat. Die HPRA bemängelte eine "erhebliche Anzahl von Verstößen" und hob Probleme bei einem vom Unternehmen durchgeführten Pilot-Schulungskurs hervor. Novo Nordisk hat erklärt, die Feststellungen adressiert zu haben, um die Einhaltung der Regeln sicherzustellen.
Jüngste Meldungen deuten auf bemerkenswerte Aktivitäten von institutionellen Investoren hin. So hat beispielsweise Verde Capital Management seine Position in Novo Nordisk im ersten Quartal aufgestockt. Auch andere große institutionelle Anleger haben ihre Bestände zuletzt angepasst.
Ausblick
Novo Nordisk steht unverkennbar vor einer Bewährungsprobe. Die strategischen Weichenstellungen, insbesondere in Asien, sind wichtige Schritte nach vorn. Doch die Herausforderungen auf den etablierten Märkten und durch den scharfen Wettbewerb bleiben immens. Es dürfte spannend zu beobachten sein, ob es dem Pharmariesen gelingt, die aktuellen Turbulenzen zu überwinden und auf den Erfolgspfad zurückzukehren.
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