Die Nordex-Aktie (WKN: A0D655) hat am Montag einen ordentlichen Freudensprung gemacht. Zeitweise ist der Kurs um bis zu 10 % auf 9,68 Euro gestiegen. Grund dafür war eine Finanzspritze von Großaktionär Acciona (WKN: 865629).

Diese Kapitalerhöhung reiht sich damit ein in eine immer länger werdende Serie jährlicher Kapitalerhöhungen. Seit 2019 hat sich Nordex jedes Jahr frisches Kapital besorgt. Die Ursache dafür ist schnell ausgemacht: Nordex schreibt seit Jahren hohe Verluste.

Nun muss man fairerweise sagen, dass Nordex damit in der Windkraftbranche bei Weitem nicht alleine steht. Die meisten Konkurrenten stecken ebenfalls tief in den roten Zahlen. Die große Frage ist jetzt, ob Nordex nach der neuesten Kapitalerhöhung über die nötigen Mittel verfügt, um die aktuell schwierige Situation zu überstehen. Oder ist schon in einigen Monaten mit der nächsten Finanzspritze zu rechnen?

Drohen noch weitere Kapitalerhöhungen?

Aus meiner Sicht ist es keine Frage, dass mit weiteren Kapitalerhöhungen gerechnet werden muss. Denn aufgrund des niedrigen Aktienkurses werden Nordex nur 139 Mio. Euro an frischem Kapital zufließen. Wie schnell die 139 Mio. wieder verpuffen können, zeigt der Blick auf die Zahlen des ersten Quartals. Denn allein in diesen drei Monaten lag der Verlust nach Steuern bei 150 Mio. Euro!

Und auch für den Rest des Jahres sehen die Prognosen nicht gerade rosig aus. Der Umsatz wird nach der aktuellsten Prognose auf einen Wert zwischen 5,2 und 5,7 Mrd. Euro fallen. Und dementsprechend wird auch das Ergebnis noch schlechter ausfallen als im vergangenen Jahr.

Im besten Fall rechnet Nordex aktuell noch mit einer angepassten Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 0 %. Nach Abzug dieser Kosten wird das zwangsläufig zu einem hohen Verlust führen.

Zum Glück hat Nordex aber noch ein gewisses Kapitalpolster, sodass die Verluste eine Zeit lang abgefedert werden können. Die nächste Kapitalerhöhung wird aber trotzdem nur eine Frage der Zeit sein. Vielleicht setzt sich sogar der jährliche Trend fort.

Die Nordex-Aktie wird voraussichtlich weiter unter Druck geraten

Für die Aktionäre sind das alles auf jeden Fall keine guten Nachrichten. Allein seit 2019 hat sich die Zahl der Aktien schon fast verdoppelt. Mit jeder weiteren ausgegebenen Aktie schwindet aber auch die Hoffnung, irgendwann die alten Höchststände noch mal erreichen zu können. Denn jede Aktie repräsentiert dadurch einen immer kleiner werdenden Anteil am Unternehmen.

Insgesamt kann Nordex eigentlich nur hoffen, dass sich der Kostendruck in der Branche in den kommenden Jahren verringert. Denn so sehr man auch an der Kostenschraube dreht, scheint es doch nicht auszureichen, um nachhaltig profitabel zu arbeiten.

Solange das nicht passiert und Nordex nicht zurück in die schwarzen Zahlen kommt, besteht auch kaum Hoffnung auf einen steigenden Aktienkurs.

Der Artikel Nordex besorgt sich frisches Kapital – warum ich trotzdem lieber die Finger von der Aktie lasse ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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