Während der chinesische E-Auto-Pionier sein Ladenetzwerk mit Hochdruck erweitert und neue Modelle auf die Straße bringt, kennt die Aktie nur eine Richtung: abwärts. Können die operativen Fortschritte den massiven Verkaufsdruck brechen oder steckt mehr dahinter als nur ein schwacher Markt?

Düstere Aussichten am Chart

Die Aktie von Nio hat eine harte Zeit hinter sich. Bereits seit sechs Handelstagen in Folge musste das Papier bis gestern Verluste hinnehmen, und auch in acht der letzten zehn Handelstage ging es bergab. Dieses anhaltend negative Sentiment spiegelt sich auch im Chartbild wider: Die Notierungen liegen sowohl unter dem kurzfristigen 50-Tage- als auch unter dem langfristigen 200-Tage-Durchschnitt – klare Verkaufssignale für technisch orientierte Anleger. Verstärkt wurde der Verkaufsdruck zuletzt durch ein gestiegenes Handelsvolumen bei fallenden Kursen, was oft als frühes Warnsignal gilt. Seit einem lokalen Hochpunkt Ende April hat die Aktie bereits deutlich an Wert eingebüßt.

Nio schaltet strategisch einen Gang höher

Trotz der Turbulenzen am Aktienmarkt treibt das Unternehmen seine strategischen Initiativen weiter voran. Erst kürzlich meldete Nio die vollständige Abdeckung aller 16 Bezirke der Millionenstadt Tianjin mit Batteriewechselstationen. Dies ist ein wichtiger Meilenstein im Rahmen des "Power Up Counties"-Programms, das den Ausbau des eigenen Ladenetzwerks zum Ziel hat. In Tianjin betreibt Nio Power, die Energiesparte des Konzerns, nun 56 dieser Stationen, an denen bereits fast eine Million Batteriewechsel durchgeführt wurden – ein Beleg für die Akzeptanz dieses Servicemodells.Zudem expandiert Nio seine Infrastruktur im Nordosten Chinas durch eine Partnerschaft mit der ZDK Group. Gemeinsam sollen 100 neue Batteriewechselstationen in den Provinzen Liaoning, Jilin, Heilongjiang und der Inneren Mongolei entstehen. Bis heute (28. Mai 2025) betreibt das Unternehmen landesweit 3.337 solcher Stationen. Parallel dazu starteten gestern die Auslieferungen der überarbeiteten Modelle ET5 und ET5T.

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Preiskrieg und politische Risiken belasten

Doch die operativen Fortschritte scheinen derzeit von den Herausforderungen im Marktumfeld überschattet zu werden. Die Konkurrenz im chinesischen E-Auto-Sektor verschärft sich zusehends. Berichten zufolge hat der Rivale BYD kürzlich die Preise für seine Flaggschiff-Modelle gesenkt, was den ohnehin schon schwelenden Preiskrieg neu entfacht und die Stimmung gegenüber Nio und anderen chinesischen Herstellern belastet. Zusätzlich sorgen immer wieder aufkommende politische Diskussionen in den USA über ein mögliches Delisting chinesischer Unternehmen von US-Börsen aufgrund von Audit- und Sicherheitsbedenken für Verunsicherung.

Was sagen die Zahlen – und was kommt?

Im letzten veröffentlichten Quartalsbericht vom 21. März 2025 (für das Q4 2024) verfehlte Nio mit einem Ergebnis pro Aktie von -0,47 US-Dollar die Konsensschätzungen der Analysten. Der Umsatz stieg jedoch im Jahresvergleich um 15,2% auf 2,70 Milliarden US-Dollar. Die nächsten Quartalszahlen werden für den 3. Juni 2025 erwartet; hier liegt die durchschnittliche Analystenprognose für das Ergebnis pro Aktie bei -0,22 US-Dollar.Bei den institutionellen Investoren zeigte sich zuletzt ein gemischtes Bild. So reduzierte Northern Trust Corp seine Position im vierten Quartal deutlich, während andere Großinvestoren wie Blue Trust Inc. ihre Bestände aufstockten. Aktuell befinden sich rund 48,55% der Aktien in den Händen institutioneller Anleger und Hedgefonds. Es bleibt abzuwarten, ob Nios strategische Initiativen und die kommenden Quartalszahlen ausreichen, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen und den aktuellen Abwärtstrend zu stoppen.

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