Ein Wechselbad der Gefühle für Anleger der Merck KGaA: Der Darmstädter Konzern präsentiert zwar solide Zahlen für das abgelaufene erste Quartal, verpasst der Euphorie jedoch umgehend einen Dämpfer. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2025 wurde spürbar eingedampft. Was steckt hinter dieser Entwicklung und wie ist die aktuelle Gemengelage einzuordnen?

Zunächst die guten Nachrichten: Im ersten Quartal konnte der Wissenschafts- und Technologiekonzern durchaus überzeugen. Der Gewinn nach Steuern kletterte um beachtliche 5,5 Prozent auf 738 Millionen Euro. Pro Aktie verdiente das Unternehmen 1,69 Euro, ein Plus von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auch das Betriebsergebnis (EBIT) legte um 8 Prozent auf 1,01 Milliarden Euro zu, während das EBITDA einen Anstieg von 6,8 Prozent auf 1,48 Milliarden Euro verzeichnete. Die bereinigte EBITDA-Marge konnte sich auf 29,1 Prozent verbessern, was unter anderem auf vorübergehend gesunkene Forschungs- und Entwicklungskosten im Healthcare-Bereich sowie eine konsequente Kostendisziplin im gesamten Konzern zurückzuführen ist. Der Nettoumsatz stieg um 3,1 Prozent auf 5,28 Milliarden Euro, getragen von Zuwächsen in allen drei Geschäftsbereichen, wobei die Sparte Process Solutions sogar zweistellig zulegen konnte.

Doch warum dann die kalte Dusche?

Trotz dieser eigentlich erfreulichen Quartalsergebnisse sieht sich das Management gezwungen, die Erwartungen für das Gesamtjahr 2025 zu kappen. Das Unternehmen begründet diesen Schritt mit dem herausfordernden makroökonomischen und geopolitischen Umfeld. Insbesondere Wechselkurseffekte könnten das Ergebnis in allen drei Sparten stärker als bisher angenommen beeinflussen. Im größten Unternehmensbereich Life Science spiegele die Anpassung zudem die aktuellen Unsicherheiten im Hinblick auf Zölle wider. Kein Wunder also, dass hier die Alarmglocken schrillen.

Konkret rechnet der Konzern für 2025 nun mit einem Konzernumsatz zwischen 20,9 und 22,4 Milliarden Euro. Das entspricht einem organischen Wachstum von 2 bis 6 Prozent. Zuvor lag die Spanne hier bei 21,5 bis 22,9 Milliarden Euro. Auch beim bereinigten EBITDA rudert man zurück: Erwartet werden nun 5,8 bis 6,4 Milliarden Euro, was einem organischen Anstieg von 2 bis 7 Prozent entspräche. Ursprünglich hatte Merck hier ein Wachstum von 3 bis 8 Prozent auf 6,1 bis 6,6 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Merck?

Optimismus trotz gesenkter Ziele?

Unternehmenschefin Belén Garijo versucht, die Wogen zu glätten. Man setze die Strategie weiterhin entschlossen um und bleibe trotz der leichten Anpassung der Prognose zuversichtlich, nachhaltiges Wachstum für 2025 und darüber hinaus zu erzielen. Das Unternehmen sei gut positioniert. Ob diese Worte ausreichen, um die Märkte zu beruhigen, wird sich zeigen müssen.

Die Situation bei der Merck KGaA bleibt also angespannt. Die soliden Quartalszahlen zeigen zwar eine gewisse operative Stärke, doch die eingetrübten Aussichten werfen einen Schatten auf die weitere Entwicklung. Für Anleger stellt sich nun die Frage, welche dieser beiden Seiten der Medaille schwerer wiegt. Das dürfte spannend werden.

Anzeige

Merck-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Merck-Analyse vom 15. Mai liefert die Antwort:

Die neusten Merck-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Merck-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 15. Mai erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Merck: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...




...