Ein Paukenschlag aus Darmstadt! Die Merck KGaA hat heute die Finanzmärkte mit einer überraschend gekappten Jahresprognose kalt erwischt und die eigene Aktie umgehend auf Talfahrt geschickt. Für Anleger kam diese Nachricht wie eine eisige Dusche. Doch was genau steckt hinter dieser plötzlichen Korrektur, obwohl die jüngsten Quartalszahlen eigentlich gar nicht so schlecht aussahen?

Sturmwarnung wegen Währungen und Zöllen?

Die Unternehmensführung sieht vor allem zwei dunkle Wolken am Horizont: Zum einen könnten ungünstige Wechselkurseffekte, insbesondere beim US-Dollar, das Ergebnis in allen drei Konzernsparten stärker als bisher angenommen belasten. Zum anderen spiegele die Anpassung der Prognose im wichtigen Laborgeschäft auch "gegenwärtige Unsicherheiten mit Blick auf die Zölle wider". Diese externen Faktoren zwingen den Konzern nun offenbar, die Erwartungen für das Gesamtjahr deutlich zurückzuschrauben.

Konkret rechnet das Management jetzt nur noch mit einem Umsatz in der Bandbreite von 20,9 bis 22,4 Milliarden Euro. Zuvor standen hier noch ambitioniertere 21,5 bis 22,9 Milliarden Euro im Plan. Auch beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) musste die Zielmarke gesenkt werden: Statt der angepeilten 6,1 bis 6,6 Milliarden Euro sollen es nun nur noch 5,8 bis 6,4 Milliarden Euro werden. Das organische Umsatzwachstum wird nun bei 2 bis 6 Prozent erwartet, statt wie zuvor 3 bis 6 Prozent.

Das Paradox: Quartalszahlen eigentlich im grünen Bereich!

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Die Ironie an der Geschichte? Die Zahlen für das gerade abgelaufene erste Quartal können sich durchaus sehen lassen und lagen weitgehend im Rahmen, teils sogar über den Erwartungen. So kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um rund drei Prozent auf 5,28 Milliarden Euro. Der Konzern profitierte dabei insbesondere von einer Erholung im Geschäft rund um die Arzneimittelherstellung im Laborbereich, aber auch Halbleitermaterialien für KI-Anwendungen waren weiterhin gefragt.

Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) stieg sogar um knapp sechs Prozent auf 1,54 Milliarden Euro und übertraf damit die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Nach Steuern verdiente Merck 738 Millionen Euro, eine Steigerung gegenüber den 699 Millionen Euro des Vorjahreszeitraums. Doch was nützen gute Vergangenheitswerte, wenn die Zukunftsaussichten getrübt sind?

Die Reaktion am Aktienmarkt ließ nicht lange auf sich warten: Das Papier der Merck KGaA stand am heutigen Donnerstag deutlich unter Druck und rauschte ans DAX-Ende. Im vorbörslichen Handel bei Tradegate knickte der Titel zeitweise um 3,57 Prozent auf nur noch 120,05 Euro ein. Die Bären scheinen hier vorerst das Kommando übernommen zu haben. Die vom Management geäußerte Zuversicht, "nachhaltiges Wachstum zu erzielen", muss sich nun erst einmal gegen die rauer gewordene See bei Währungen und Zöllen behaupten.

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