Zu LPKF (WKN: 645000) gab es in den letzten Tagen einige interessante Neuigkeiten. Zum einen gab es die Quartalszahlen, welche von der Wirtschaftspresse durchaus positiv aufgenommen wurden. Diese lagen nämlich am oberen Ende der Erwartungen.

Einen Tag zuvor informierte der Vorstand den Kapitalmarkt, dass das Unternehmen die konkrete Prognose für das Geschäftsjahr 2024 voraussichtlich nicht mehr erreichen kann. Die 360 Mio. Euro Umsatz und eine EBIT-Marge von mindestens 25 % haben sich als zu ambitioniert erwiesen. Trotzdem rechnet LPKF noch immer mit einem mittleren bis hohen einstelligen Umsatzwachstum im Kerngeschäft.

Die aktuelle Fundamentallage

Der Free Cashflow liegt in den ersten sechs Monaten 2022 bei -14,8 Mio. Euro. Das klingt bei einem Umsatz von 55,5 Mio. Euro im gleichen Zeitraum zunächst mal überhaupt nicht gut. Allerdings relativiert sich das beim Blick auf das Net Working Capital. Hier musste LPKF aufgrund eines gestiegenen Lagerbestandes infolge der angespannten Lieferketten einen Anstieg um 17,2 Mio. Euro hinnehmen. Bereinigt um diesen Effekt liegt der Free Cashflow bei 2,4 Mio. Euro.

Im Vorjahreszeitraum hat LPKF noch einen negativen Free Cashflow von 8,9 Mio. verzeichnet. Selbst bereinigt um die Veränderung des Working Capital ergab sich ein negativer Wert von 5,9 Mio. Euro. Hier wirkt sich das verbesserte EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) aufgrund der höheren Volumen positiv aus. Dadurch konnten auch die höheren Fixkosten der neuen Geschäftsfelder LIDE und ARRALYZE wesentlich besser gedeckt werden.

Im Vergleich zum Vorquartal blieb der Auftragseingang trotz der globalen Schwierigkeiten stabil. Der Auftragsbestand liegt zum 30.06.2022 bei 54,9 Mio. Euro, davon sollen 45 Mio. Euro noch dieses Jahr ausgeliefert werden. Der anvisierte Umsatz für das Gesamtjahr liegt bei 110 bis 130 Mio. Euro. Demnach fehlen im Auftragsbuch noch zwischen 10 % und 15 % an Auftragsvolumen, um diesen Zielwert zu erreichen.

Die Zukunft von LPKF

Damit die nächsten Jahre für LPKF zum Erfolg werden, müssen die neuen Geschäftsfelder LIDE und ARRALYZE in den nächsten Jahren liefern. Laut der neuen Ankündigung erwartet der Vorstand nämlich weiterhin einen niedrigen dreistelligen Millionenumsatz mit diesen neuen Technologien.

Die LIDE-Technologie befindet sich für einige Anwendungen mit geringem Volumen bereits im Betrieb. Nächstes Jahr will ein erster Kunde aus der Halbleiterindustrie in die Serienproduktion starten. Bei weiteren Entwicklungsprojekten bei Schlüsselkunden mit hohem Volumen befindet sich LPKF laut eigener Aussage auf Kurs. Bei ARRALYZE konnte LPKF laut eigener Aussage renommierte Partner für die Testphase gewinnen.  Im zweiten Halbjahr starten hier drei Beta-Kunden mit ihren Tests.

Ende September wird der Vorstand von LPKF weitere Informationen zur aktualisierten mittelfristigen Unternehmensstrategie bekannt geben. Grundsätzlich wirkt es für mich so, als verfüge LPKF über die richtigen Technologien für die nächsten Jahre. Im nächsten Jahr werde ich ganz genau beobachten, ob es dem Unternehmen auch gelingt, die Kundschaft von dem Nutzen der Produkte und Dienstleistungen zu überzeugen.

Der Artikel LPKF – Der schnelle Turnaround klappt nicht, gelingt er mittelfristig? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Florian besitzt Aktien von LPKF. The Motley Fool empfiehlt LPKF.

Motley Fool Deutschland 2022