Die britische Großbank Lloyds blickt trotz des Brexits und des für Banken zum Teil schwierigen Umfelds wie den niedrigen Zinsen zuversichtlich auf 2020. Bankchef Antonio Horta-Osorio peilt in diesem Jahr einen Anstieg der Eigenkapitalrendite auf 12 bis 13 (2019: 7,8) Prozent an. Dabei soll der operative Gewinn zulegen und die Sonderkosten sinken, wie die Bank am Donnerstag in London mitteilte.

2019 sank der Gewinn und die Rendite wegen Schadensersatzzahlungen an Kreditnehmer, die die Bank mit dem Verkauf unnötiger Restschuldversicherungen (Payment Protection Insurance - PPI) über den Tisch gezogen hatte. Der Überschuss fiel um ein Drittel auf drei Milliarden Pfund (3,6 Mrd Euro). Grund dafür waren die Strafzahlungen im PPI-Skandal von insgesamt fast 2,5 Milliarden Pfund - ein Großteil davon war bereits bekannt.

Lloyds musste damit insgesamt in diesem Skandal schon mehr als 22 Milliarden Pfund bezahlen. Der Skandal belastet die britische Finanzindustrie schon seit vielen Jahren und ist immer noch nicht ganz abgearbeitet. Jetzt ist aber ein Ende in Sicht. Denn Kunden hatten nur noch bis August Zeit, um ihre Ansprüche geltend zu machen. Aus diesem Grund zogen Zahlungen im Zusammenhang mit einem der größten Skandale der Bankbranche im vergangenen Jahr noch mal deutlich an.

Aus diesem Grund hatte die Bank im Herbst ihren Aktienrückkauf ausgesetzt, aber immerhin erhöhte sie die Jahresdividende um fünf Prozent auf 3,37 Pence je Aktie. Bankchef Antonio Horta-Osorio kündigte für das laufende Jahr eine progressive und nachhaltige Dividende an - zudem soll es ab sofort eine viertel- und nicht mehr nur eine halbjährliche Ausschüttung geben./zb/stk/mis

 ISIN  GB0008706128

AXC0142 2020-02-20/09:22

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.