Der chinesische Elektroauto-Hersteller Li Auto gerät zunehmend unter Druck. Während die Konkurrenz mit drastischen Rabatten die Käufer lockt, muss das Unternehmen offenbar seine Auslieferungsziele nach unten korrigieren. Steht Li Auto vor einer schwierigen Phase – oder kann die anstehende Quartalsbilanz für eine Überraschung sorgen?

Preiskrieg eskaliert

Auslöser der aktuellen Sorgen ist ein aggressiver Preiskampf im chinesischen E-Auto-Markt. Branchenprimus BYD hat Rabatte von bis zu 34 Prozent auf mehrere Modelle angekündigt, die bis Ende Juni gelten. Diese Bewegung zwingt andere Hersteller zum Reagieren – auf Kosten ihrer Margen.

Für Li Auto kommt die Situation zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt:

  • Die Auslieferungen im ersten Quartal blieben mit 92.864 Fahrzeugen hinter den Erwartungen zurück
  • Berichten zufolge senkt das Unternehmen nun seine Lieferziele
  • Die Nachfrage wird als verhalten beschrieben

Blick auf die Quartalszahlen

Am Donnerstag steht die Veröffentlichung der Quartalsbilanz an – und die Erwartungen sind gedämpft:

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  • Der Umsatz dürfte auf rund 25 Milliarden Yuan sinken
  • Der Gewinn pro Aktie wird voraussichtlich halbiert (von 1,21 auf 0,64 Yuan)

Trotz der kurzfristigen Herausforderungen bleiben viele Analysten optimistisch. Das durchschnittliche Kursziel von 33,77 Dollar liegt deutlich über dem aktuellen Niveau. Für das Gesamtjahr wird ein Umsatzplus von 17,2 Prozent erwartet.

Lichtblicke im Ausland

Ein Hoffnungsschimmer könnte die internationale Expansion sein. Li Auto hat kürzlich sein erstes Flaggschiff-Showroom in Südostasien eröffnet – konkret auf den Philippinen. Dieser Schritt könnte langfristig neue Wachstumsimpulse bringen.

Die Aktie notiert aktuell rund 22 Prozent unter ihrem Jahreshoch, hat sich aber von den Tiefstständen Anfang des Jahres bereits deutlich erholt. Ob die anstehenden Quartalszahlen den Abwärtstrend stoppen können, wird sich diese Woche zeigen.

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