Die US-Notenbank (Fed) war in den vergangenen drei Jahren ein entscheidender Impulsgeber für Anleger, da sie für eine Normalisierung der Geldpolitik sorgte. Unlängst bestätigte der Fed-Vorsitzende Colin Powell, dass die Notenbank ein neutrales Zinsniveau ansteuere. Dies ließ die Anleger erleichtert aufatmen, da damit der geldpolitische Straffungskurs der Fed beendet sein dürfte. Nach unserer Einschätzung muss die Fed wahrscheinlich keine restriktive Geldpolitik anwenden, da die Inflation nicht Gefahr läuft, das von der Notenbank gesteckte Ziel zu überschreiten.

Andererseits könnten die Anleger die nächsten Schritte der Fed immer noch unterschätzen. Die Märkte nehmen bereits eine Zinserhöhung zu Ende 2018 sowie eine weitere im Jahr 2019 vorweg. Wir halten es dagegen für sehr wahrscheinlich, dass die Notenbank im kommenden Jahr mehrere Zinsschritte vornehmen wird. Daher rechnen wir damit, dass die Anleger früher oder später erkennen werden, dass die Geldpolitik doch restriktiver wird als derzeit eingepreist.

Zudem besteht ein gewisses Risiko des Überschießens, wenn sich die Inflation dem Ziel der Fed annähert oder dieses leicht übertrifft. In einem solchen Szenario reagieren die Märkte oft mit Verunsicherung auf die Aussicht einer restriktiveren und weniger berechenbaren Notenbank. Deshalb sind wir überzeugt, dass die Anlagebedingungen 2019 maßgeblich von geldpolitischen Unsicherheiten geprägt werden.