Die streikbedingten Flugausfälle haben bei den Austrian Airlines den Verlust im ersten Quartal massiv vergrößert. Das bereinigte Betriebsergebnis (EBIT) belief sich auf minus 122 Mio. Euro, im Vorjahresquartal lag der adjusted EBIT-Verlust bei 73 Mio. Euro. Die Auswirkungen der gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen hätten "zum zweitschlechtesten Q1-Ergebnis der Unternehmensgeschichte" geführt, so die Fluglinie am Montagabend in einer Aussendung.

Hauptgründe für den höher als erwarteten Verlust seien "der direkte finanzielle Schaden" aufgrund von gewerkschaftlichen Betriebsversammlungen und Streiks (rund 26 Mio. Euro), die dadurch entstandene Buchungszurückhaltung (rund 10 Mio. Euro) sowie gestiegene Standort- und Personalkosten, erklärte die Lufthansa-Tochter.

Die Verhandlungen für einen neuen AUA-Bordpersonal-KV ziehen sich bereits seit Wochen hin und waren von Betriebsversammlungen und Streiks mit Hunderten Flugausfällen begleitet. Die Gewerkschaft vida hat nun ihre Mitglieder online über das neue Arbeitgeber-Angebot abstimmen lassen, die Verhandlungen sind bis dahin unterbrochen. Die Befragung hat in der Nacht auf Donnerstag begonnen und läuft bis Montag, 15. April, um 23:59 Uhr. Die Ergebnisse will die Gewerkschaft am Dienstag veröffentlichen.

Für das zweite Quartal rechnet die AUA aufgrund der anhaltenden KV-Verhandlungen und "der entstandenen massiven Verunsicherung" der Kunden mit "einer enormen Belastung" des Jahresergebnisses. Für heuer sei die bisher angestrebte Gewinnmarge von rund 5 Prozent (2023: 5,4 Prozent) somit nicht mehr erreichbar.

Weitere Details zum Finanzausblick wollen die Austrian Airlines im Rahmen der Veröffentlichung der finalen Ergebnisse zum ersten Quartal am 30. April veröffentlichen.

Die AUA-Mutter Lufthansa hatte zuvor am Montag mit dem Verweis auf zahlreiche Streiks in der Konzern-Gruppe und von Flughäfen-Mitarbeitern bereits die Jahresprognose für das bereinigte Betriebsergebnis 2024 von 2,7 auf 2,2 Mrd. Euro gesenkt. Neben direkten Kosten massiver Flugausfälle werde auch nach Beilegung von Tarifkonflikten die Buchungsnachfrage gedämpft, hieß es.

cri/wim

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