Defensiv statt defensiv – während viele Tech-Titel mit zyklischen Sorgen kämpfen, setzt der Mikrodisplay-Hersteller Kopin konsequent auf Militär- und Rüstungsaufträge. Gleich zwei neue Millionen-Deals mit US-Behörden zeigen: Das Nischenunternehmen festigt seine Position als Schlüsselzulieferer für Hochleistungsdisplays in Kampfjets und AR-Brillen. Doch wie nachhaltig ist das Wachstum?

US-Armee als Wachstumstreiber

Kopin hat erneut einen lukrativen Auftrag an Land gezogen: Ein führender Rüstungskonzern, der für das US-Verteidigungsministerium arbeitet, ordert Mikrodisplays im Wert von 7,5 Millionen Dollar für Helmvisiere von Kampfpiloten. Zusammen mit früheren Bestellungen summiert sich das Auftragsvolumen in diesem Bereich allein in diesem Jahr bereits auf 13,5 Millionen Dollar.

Die Besonderheit: Die ultrahochauflösenden Displays werden ausschließlich in Kopin's hochreiner US-Produktionsstätte gefertigt – ein klarer Pluspunkt bei sensiblen Militärprojekten.

Pionierarbeit für die nächste Generation

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Doch Kopin mischt nicht nur bei heutiger Technik mit. In einem separaten Projekt arbeitet das Unternehmen mit der US-Armee an Standards für MicroLED-Displays in erweiterten Realitätssystemen (XR) für Soldaten. Diese Initiative könnte Kopin langfristig als Technologieführer in militärischen AR/VR-Anwendungen etablieren.

Finanzielle Schattenseiten

Trotz der Erfolge gibt es auch kritische Punkte:

  • Die verspätete Einreichung des Jahresberichts (10-K) bei der SEC wirft Fragen zur Transparenz auf
  • Die hohe Abhängigkeit von staatlichen Aufträgen birgt Risiken bei Haushaltskürzungen
  • Die Aktie bleibt weit unter dem Januar-Hoch von 1,94 Euro

Mit einem Kurs von 1,25 Euro zeigt die Kopin-Aktie heute leichte Schwäche (-0,87%). Langfristig jedoch bleibt die Entwicklung beeindruckend: Seit September 2024 hat sich der Wert mehr als verdoppelt. Die Frage ist: Kann das Unternehmen seine Nischenposition weiter ausbauen – oder wird die Abhängigkeit vom Militärgeschäft zum Bumerang?

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