
Knaus Tabbert Aktie: Zahlen-Schock und Krisen-Nachhall?
14.05.2025 | 08:52
Die Katze ist aus dem Sack bei Knaus Tabbert – und die vorgelegten Zahlen für das erste Quartal 2025 dürften bei so manchem Anleger für lange Gesichter sorgen. Ein spürbarer Dämpfer beim Umsatz und ein noch empfindlicherer Einbruch beim Ergebnis werfen unweigerlich die Frage auf: Ist das die vielzitierte Rückkehr zur Normalität nach dem Camping-Boom oder steckt der Wohnmobilhersteller tiefer in Schwierigkeiten, als es den Anschein hat?
Der brutale Absturz der Profitabilität
Schauen wir uns die nackten Zahlen an: Der Konzernumsatz sank in den ersten drei Monaten 2025 um satte 21,5 Prozent auf 295,6 Millionen Euro, verglichen mit 376,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Als Hauptgrund hierfür wird eine Produktionsunterbrechung bis Ende Januar 2025 sowie eine generell verringerte Produktionsmenge angeführt. Man spricht von einer erwarteten Rückkehr zu einer normalisierten Nachfrage. Ein Lichtblick: Immerhin konnten Fahrzeugbestände im Wert von 55,5 Millionen Euro abgebaut werden, die bereits 2024 oder früher vom Band liefen und nun die Erlöse stützten.Richtig ungemütlich wird es beim Blick auf das operative Ergebnis. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) rauschte um dramatische 78 Prozent in den Keller und landete bei nur noch 8,5 Millionen Euro. Im Vorjahr standen hier noch stolze 38,8 Millionen Euro zu Buche. Die bereinigte EBITDA-Marge? Ein jäher Fall von 10,3 Prozent auf mickrige 2,9 Prozent. Das ist ein deutliches Signal, dass die Kosten derzeit die geringeren Erlöse überproportional belasten.
Düstere Wolken aus der Vergangenheit?
Doch nicht nur die aktuellen Zahlen geben Anlass zur Sorge. Man erinnert sich unweigerlich an die turbulenten Zeiten im vergangenen Jahr 2024. Im Oktober verließ der damalige Vorstandsvorsitzende Wolfgang Speck das Ruder, Großaktionär Wim de Pundert musste einspringen. Nur einen Monat später, im November 2024, trennte sich das Unternehmen von zwei weiteren Vorstandsmitgliedern – als Grund wurden schwerwiegende "strafrechtliche Vorwürfe" genannt.Kurz zuvor hatten Ermittler der Staatsanwaltschaft Landshut wegen Korruptionsverdachts Büros und Geschäftsräume am Firmensitz in Jandelsbrunn durchsucht, zwei Manager landeten gar in Untersuchungshaft. Knaus Tabbert selbst sieht sich in dieser Angelegenheit als Geschädigter. Dennoch: Solche Ereignisse werfen einen langen Schatten und strapazieren das Vertrauen.
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Sparflamme an – Reicht das für die Wende?
Angesichts dieser Gemengelage hat das Management bereits Ende 2024 ein umfangreiches Programm zur Anpassung von Kosten und Produktionskapazitäten auf den Weg gebracht. Auf der Agenda stehen Effizienzsteigerungen in der Fertigung, eine Anpassung des Personalstands inklusive Reduzierung von Leiharbeitskräften, die Nutzung von Kurzarbeit sowie Einsparungen bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und eine Optimierung des Produktportfolios. Man hofft, dass diese Maßnahmen im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2025 ihre volle Wirkung entfalten.Immerhin, ein paar positive Signale gibt es: Der operative Cashflow stieg in den ersten drei Monaten 2025 auf 16,6 Millionen Euro, nach 6,0 Millionen im Vorjahr. Der Free Cashflow erreichte 14,6 Millionen Euro, was vor allem Maßnahmen zur Optimierung des Working Capitals und geringeren Investitionen zugeschrieben wird. Der Auftragsbestand per Ende März 2025 lag bei rund 341 Millionen Euro, was etwa 30 Prozent des geplanten Jahresumsatzes abdeckt. Das Management rechnet traditionell im zweiten und dritten Quartal mit neuen Aufträgen für das kommende Modelljahr.
Für das Gesamtjahr 2025 hält der Vorstand an seiner Prognose fest: Der Umsatz soll bei rund einer Milliarde Euro liegen. Die Ertragskraft, gemessen an der bereinigten EBITDA-Marge, wird in einer Bandbreite von 5,0 bis 6,5 Prozent erwartet. Ob diese ambitionierten Ziele nach dem schwachen Jahresauftakt und den Altlasten erreicht werden können, dürfte eine der spannendsten Fragen für die kommenden Monate sein. Die Bären scheinen jedenfalls vorerst das Sagen zu haben.
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