Die Hauptversammlung des Öl-, Gas- und Chemiekonzerns OMV ist am Dienstag von lautstarken Protesten überschattet worden. Klimaaktivisten unterbrachen immer wieder die Präsentation von Vorstandschef Alfred Stern durch lautstarke Zwischenrufe und das Hochhalten von Transparenten. Die Proteste sorgten in dem gut gefüllten Veranstaltungssaal für erhebliche Unruhe. "Raus aus Gas, raus aus Öl", forderten die Aktivisten.

Aufsichtsratschef Lutz Feldmann bemühte sich zunächst um Deeskalation. Er forderte die Aktivistinnen und Aktivisten auf, geordnet ans Rednerpult zu treten: "Sie stören den geordneten Ablauf der Sitzung. Hören Sie damit auf", appellierte Feldmann. Da seine Aufforderungen unbeachtet blieben, forderte er die Protestierenden schließlich zum Verlassen des Saales auf. Als auch dieser Bitte nicht Folge geleistet wurde, schritt das Sicherheitspersonal ein. Die Demonstrierenden wurden aus dem Saal begleitet, einige mussten hinausgetragen werden. Die Mehrheit der anwesenden Aktionärinnen und Aktionäre unterstützte das Eingreifen mit Applaus.

Die Kritik der Umweltorganisation Greenpeace richtet sich unter anderem gegen die Beteiligung der OMV am Gasprojekt Neptun Deep im rumänischen Schwarzen Meer. In Rumänien sei man mit einer SLAPP-Klage (Strategic Lawsuit Against Public Participation, Anm.) des OMV-Partners Romgaz konfrontiert, berichtete Greenpeace. Erst vor wenigen Monaten hat ein Gericht im US-amerikanischen North Dakota Greenpeace USA und Greenpeace International auf Grund einer Klage des Energieriesen Energy Transfer zu einer Strafe von 660 Mio. Dollar (580 Mio. Euro) an den Konzern verurteilt. Und auch in Italien wird aktuell über eine Klage des Öl- und Gaskonzerns ENI gegen Greenpeace verhandelt.

ivn/bel

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