Eine der größten Legenden im Fußball ist nicht mehr. Die Sportwelt trauert um Edson Arantes do Nascimento, kurz: Pele. Die Sport-Ikone verstarb am Donnerstag nach einer langen und zehrenden Krebserkrankung in Sao Paulo. Nach dem Ableben von Diego Maradona im Jahr 2020 wird mit Pele der zweite "Fußballheilige" Südamerikas zu Grabe getragen. Mit ihm verlässt die vielleicht größte Ikone in der Geschichte des Fußballs für immer die irdische Bühne. Pele wurde am 23. Oktober 1940 in Tres Coracoes im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais geboren. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Vater, ebenfalls ein talentierter Fußballspieler, doch früh von einer Knieverletzung ausgebremst, arbeitete in einem Krankenhaus als Reinigungskraft, was jedoch nicht reichte, um die Familie über die Runden zu bringen. Deshalb verdingte der junge Pele als Schuhputzer, um das Auskommen der fünfköpfigen Familie zu sichern. Mysterium um Künstlernamen Die Liebe zum Fußball hatte Pele ganz und gar von seinem Vater geerbt, in seiner Freizeit jagte er in jeder freien Minute dem Ball nach. Dabei kam auch nicht selten die Schule zu kurz: Oftmals blieb Pele dem Unterricht fern, um Fußball zu spielen. Zumeist tat er dies barfuß, da das wenige Geld der Familie nicht für ordentliche Schuhe reichte. Wie genau Pele eigentlich zu seinem Künstlernamen kam, ist nicht exakt belegt. Er selbst behauptete stets, als Kind dem Torhüter "Bile" nachgeeifert zu haben. Aufgrund seiner undeutlichen Aussprache sei daraus "Pile" und später "Pele" geworden. Im Jahr 1952 gründete der ehemalige brasilianische Nationalspieler Waldemar de Brito eine Jugendmannschaft in der Stadt Bauru im Bundesstaat Sao Paulo. Brito sichtete Talente aus der Umgebung und wurde auf Pele aufmerksam. Er holte den damals knapp 12-Jährigen in sein Team, wo der Jungspund sofort für Furore sorgte. Angeblich habe Pele in 33 Spielen insgesamt 148 Tore erzielt. Im Jahr 1956 arrangierte Brito ein Probetraining beim FC Santos. Auch dort erkannte man sofort das Talent Peles, der umgehend verpflichtet wurde. Pele verließ seine Heimat ohne Schulabschluss, um diese große Chance zu nützen. Brito sagte bereits damals, dass Pele das Zeug habe, "der größte Fußballer der Welt zu werden". Die "Schwarze Perle" wird zum "König" Im Jahr 1957 wurde Pele bereits in den Profikader befördert und entwickelte sich innerhalb von kurzer Zeit zum Stammspieler. Mit nur 16 Jahren wurde er erstmals Torschützenkönig - in 29 Spielen traf Pele 36 Mal. Von der Presse wurde er in Folge als "Schwarze Perle" gefeiert. Die Karriere des Supertalents schritt im Eiltempo voran. Im Juli 1957 feierte Pele sein Debüt für die brasilianische Nationalelf. Ein Jahr darauf bestritt er in Schweden seine erste Weltmeisterschaft. Die "Selecao" kürte sich mit Pele als Speerspitze zum Weltmeister. Der erst 17-Jährige kehrte als Weltstar in seine Heimat zurück, wo er fortan als "O Rei" ("der König") bezeichnet wurde. Er ist bis heute der jüngste Spieler, der Weltmeister wurde. Die europäischen Spitzenklubs wie Real Madrid, Juventus Turin oder Inter Mailand buhlten daraufhin um den neuen Superstar, doch die brasilianische Staatsführung erklärte Pele zum "nationalen Gut" und untersagte einen Transfer nach Europa. In den Jahren 1962 und 1970 wurde Pele zwei weitere Male Weltmeister. Obwohl er für seinen Torriecher bekannt war, gelang es ihm dabei nie, sich zum Schützenkönig zu krönen.