Vor allem sportliche Ereignisse wie Fußball, Tennis und Motorsport, aber auch skurrile Randbegebenheiten wie die Frage, ob es bei einen bestimmten Spiel schneit oder ob ein Fußballer einen Kontrahenten beißen wird, wie im Falle von Uruguays Luis Suarez bei der WM 2014, ziehen Wettfreunde an. Doch auch Spiele wie Poker und Blackjack erfreuen sich dauerhafter Beliebtheit. Dazu trägt das Internet kräftig bei. Online-Casinos und Wettbüros sind für Zocker einfach und ohne Rücksicht auf etwaige Öffnungszeiten benutzbar.

Weltweit wurden im Glücksspielmarkt allein im Jahr 2016 rund 324 Milliarden Euro in stationären Läden und Casinos umgesetzt. Online kamen noch einmal 40 Milliarden Euro obendrauf. Für 2019 wird von Summen von 346 Milliarden Euro stationär und 49 Milliarden Euro Umsatz online ausgegangen. Für 2021 gehen die Voraussagen weltweit von 363 Milliarden Euro in echten Läden und Casinos sowie 55 Milliarden Euro übers Internet aus. In Deutschland lag der Gesamtumsatz stationär und online bei 13,4 Milliarden Euro, mit steigender Tendenz.

Das macht seriöse Gaming- und Gamblinganbieter für Investoren zu aussichtsreichen Wetten. Die Umsätze steigen kräftig, die Zahl der Zocker nimmt zu, und immer mehr Wettanbieter machen den Gang an die Börse.

Die Kurssteigerungen bei den erfolgreichsten Unternehmen sind ebenfalls vielversprechend. Da Online-Casinos und Wettbüros unter Investoren noch weniger bekannt sind, liegen die Einstiegskurse niedrig genug, um auch Spekulanten mit geringem Startkapital eine Chance zu geben.

Zu den traditionsreichsten und dabei wachstumsstärksten Online-Gesellschaften gehört die an der Londoner Börse registrierte 888 Holdings, zu der unter anderem 888sport.com und 888poker.com gehören. Der Kurs liegt derzeit pro Aktie bei 1,69 Euro. Obwohl dieser Kurs deutlich unter dem Jahreshöchststand liegt, gelten die 888 Holdings-Aktien unter Experten als stark unterbewertet. Die letzte Dividende lag bei 0,11 britischen Pfund. Der Schlusskurs am 29. Juni wurde bei 269,6 britischen Pfund, an der Londoner Börse, festgelegt.

Die 888 Holdings-Gruppe wurde vor 21 Jahren in Israel gegründet. Sie ist in Gibraltar lizensiert und damit der Regulierung durch die dortige Regierung unterworfen. Die Börsennotierung erfolgte im Jahr 2005, acht Jahre nach der Gründung.

Seit 1997 haben mehr als 25 Millionen Nutzer weltweit bei der 888 Gruppe investiert, die inzwischen auch auf eine Reihe von Branchenauszeichnungen verweisen kann. Darunter sind Auszeichnungen als „Bester Casino-Betreiber“ bei den Gaming Intelligence Awards 2015, „Bester Casino-Betreiber“ und „Betreiber des Jahres“ bei den eGR Operator Awards 2013.

Insgesamt verbuchte die Gesellschaft im Jahr 2017 einen Gesamtumsatz in Höhe von 541,8 Millionen US Dollar und damit eine Steigerung von über 87 Millionen US Dollar im Vergleich zum Jahr 2014. Der Nettogewinn lag 2017 bei rund 12,6 Millionen US Dollar.

Die 888-Gruppe ist nicht nur einer der größten, sondern auch einer der ersten Gamblinganbieter im Internet. Die ersten Online-Casinos wurden 1995 gegründet, und inzwischen ist daraus eine Multi-Millionen-Dollar-Industrie von Weltrang geworden.

Wie wichtig auch bei so sicher scheinenden Anlagen wie Wettanbietern ein Blick auf die Entwicklung und die Investition in stets neue Spiele und Technologien ist, zeigt die Lage beim britischen Wettbüro-Urgestein Ladbrokes. Das seit den 90er Jahren an der Börse notierte Traditionshaus schien erst unaufhaltsam, doch der bei der weltweiten Finanzkrise 2008 erlebte Kurseinbruch auf rund ein Viertel des Höchstwertes ist seitdem nie so recht wieder ausgeglichen worden. Das lag zum Teil auch am altmodischen Auftreten, das erst langsam verändert wurde. Aktuell liegt die Notierung der Aktie bei 1,94 Euro und die Trendfolge-Analyse for Ladbrokes zeigt wieder kontinuierlich nach oben.

Ähnlich geht es auch beim Buchmacher MyBet, der zur in Deutschland an der Börse notierten mybet Holding SE gehört. Der Höchststand von 3,45 Euro pro Aktie wurde auch hier von der Weltfinanzkrise zum Einbruch gebracht. Das Tief war 2016 mit einem Kurs von 0,40 Euro erreicht. Seitdem geht es allerdings vor allem dank der Investition in eine bessere Online-Plattform und neue Angebote wieder aufwärts. Aktuell liegt der Kurs bei 1,10 Euro.

Bei allem Auf und Ab sollten auch die dazu gehörigen Zuliefererbranchen nicht vergessen werden. Ein Unternehmen wie 888 Holding, das vor allem dank seiner Innovationsfähigkeit und dem Augenmerk auf Nutzerfreundlichkeit und Attraktivität erfolgreich ist und sich auch auf die spezifischen Vorlieben der verschiedenen Märkte einstellt, ist dafür auf stets neue Spiele und Software-Entwicklung angewiesen. Das macht die Entwicklerfirmen ebenfalls zu nicht zu unterschätzenden Mitspielern, was Gewinn oder Verlust in der Gamblingbranche anbelangt.

Zwar gilt auch für die Wett- und Spieleindustrie, dass Zeit ein wichtiger Faktor für lukrative Anlagen ist, aber wer sich gründlich informiert, statt nach Bauchgefühl zu entscheiden, kann das Risiko deutlich minimieren. Schließlich macht es auch einen Unterschied, ob man auf einen Fußballmannschaft setzt, mit deren Trainer und Kader man vertraut ist, oder ob man nur hofft, dass ein Spieler sich zu einem regelwidrigen Biss hinreißen lässt.