Die Party scheint vorbei: Hims & Hers Health, bislang ein Shootingstar im Markt für Lifestyle-Medikamente, sieht sich plötzlich mit einer ernsten Bedrohung konfrontiert. Eine neue Preisoffensive eines Versicherungsriesen im Bereich der Abnehmmedikamente könnte dem Geschäftsmodell des Unternehmens empfindlich zusetzen. Was bedeutet dieser Paukenschlag nun für die Aktie?

Die Bombe platzt: Cignas Kampfansage

Am 21. Mai ließ Evernorth, eine Tochter des US-Versicherungsgiganten Cigna, die Katze aus dem Sack: Eine neue Regelung für Versicherungsleistungen soll die monatlichen Kosten für die begehrten Abnehmmedikamente Wegovy und Zepbound auf 200 US-Dollar für Patienten deckeln. Diese Summe soll zudem auf den jährlichen Selbstbehalt anrechenbar sein. Damit unterbietet Evernorth die aktuellen Marktpreise deutlich – auch die von Hims & Hers. Das Unternehmen bietet Nachahmerpräparate von Semaglutid für 399 US-Dollar pro Monat an; das Originalmedikament Wegovy ist über eine Partnerschaft mit NovoCare ab 599 US-Dollar monatlich erhältlich.

Bisher argumentierte Hims & Hers, dass die meisten Verbraucher ohnehin unterversichert seien und hohe Selbstbehalte die teuren GLP-1-Medikamente auch für Versicherte unerschwinglich machten. Diese Einschätzung könnte nun Makulatur sein. Evernorths Vorstoß dürfte den Druck auf reine Selbstzahlermodelle wie das von Hims & Hers massiv erhöhen. Kein Wunder also, dass Anleger nervös reagieren.

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Analysten sehen schwarz – Kursziele unter Druck?

Die Reaktion der Analysten auf diese Entwicklung ist überwiegend skeptisch. Truist Securities bestätigte zwar eine Halteempfehlung mit einem Kursziel von 45 US-Dollar, sieht aber klare Risiken für den Barzahlermarkt, in dem Hims & Hers agiert. Noch deutlicher wird die Citibank: Mit einer Verkaufsempfehlung und einem Kursziel von lediglich 30 US-Dollar warnt Analyst Daniel Grosslight explizit vor den negativen Auswirkungen auf die NovoCare-Partnerschaft und das gesamteGeschäftsmodell. Er argumentiert, dass Direktvermarkter wie Hims & Hers bisher von der Zurückhaltung der Arbeitgeber profitierten, teure GLP-1-Medikamente zu erstatten.

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