Umweltschutzorganisation fordert rasche Umsetzung der geplanten Maßnahmen in Österreich durch das Umweltministerium

Wien (OTS) - Das Umweltministerium hat heute den Aktionsplan Mikroplastik vorgestellt, der auch mehrere langjährige Forderungen von Greenpeace beinhaltet. Ziel ist es Mikroplastik in der Umwelt deutlich zu reduzieren. Für Greenpeace ist der Aktionsplan ein erster wichtiger Schritt. Die Umweltschutzorganisation fordert, dass die Maßnahmen in den nächsten Monaten konsequent umgesetzt werden.

“Tagtäglich vergiften wir uns und unsere Umwelt mit Mikroplastik. Über die Kosmetik gelangen die winzigen Plastikteilchen auf unsere Haut oder sie werden über den Klärschlamm, der als Dünger verwendet wird, auf unseren Feldern ausgebracht. Es ist erfreulich, dass das Umweltministerium jetzt aktiv wird, um das Gesundheitsrisiko einzudämmen und die Umwelt zu schützen. Der heute präsentierte Aktionsplan ist ein erster wichtiger Schritt. Was am Ende zählt ist, dass die Maßnahmen konsequent umgesetzt werden”, sagt Lisa Panhuber, Konsumexpertin von Greenpeace in Österreich. Laut dem Aktionsplan soll in den nächsten vier Jahren mehr Forschung zu den giftigen Auswirkungen von Mikroplastik in der Umwelt durchgeführt werden. Zudem wird das Ausbringen von mit Mikroplastik belastetem Klärschlamm unterbunden - eine Maßnahme, die aus der Sicht von Greenpeace bis zum Sommer umgesetzt werden muss. Auch auf EU-Ebene wird das Ministerium tätig: Hier will man sich für ein Verbot von festem und flüssigem Mikroplastik in Kosmetika und Reinigungsmittel einsetzen. Der Aktionsplan bezieht sich in vielen Punkten auf geplante EU-Initiativen. Sollten diese aufgeschoben werden, darf die österreichische Regierung nicht länger zuwarten, sondern muss alle rechtlich möglichen Maßnahmen auf österreichischer Ebene zeitnah umsetzen.

Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hat im Februar 2021 eine Stellungnahme und Empfehlungen an die Kommission abgegeben, dass absichtlich zugesetztes Mikroplastik in Produkten eingeschränkt werden soll. Denn wissenschaftliche Versuche im Labor zeigen, dass die winzigen Plastikteile die Wände der menschlichen Zellen schädigen, allergische Reaktionen auslösen und bis zum Absterben von Zellen führen können. Zudem lagern sich an der Oberfläche von Kunststoffen Schadstoffe an, die somit vermehrt über die Nahrungskette auf unseren Tellern landen. “Es ist jetzt dringend an der Zeit die Notbremse zu ziehen, um die Menschen und unseren Planeten vor den katastrophalen Folgen der Plastikflut zu schützen”, sagt Panhuber.

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