Der Goldpreis kämpft mit widrigen Winden. Nach einer starken Rallye zeigt sich das Edelmetall nun in einer Seitwärtsphase – getrieben von widersprüchlichen Signalen aus Politik und Wirtschaft. Während strukturelle Nachfrage aus Asien den Markt stützt, drücken westliche Investoren auf die Verkauftaste.

Politisches Ping-Pong belastet Gold

Was zunächst wie ein perfekter Sturm für Gold aussah, entpuppte sich als kurzes Aufbäumen. Spekulationen über neue US-Strafzölle auf EU-Importe trieben den Preis zunächst nach oben – doch die politische Kehrtwende folgte prompt. Ein US-Gericht kippte zudem reziproke Zölle der Trump-Ära, was die Märkte beruhigte und den Safe-Haven-Status von Gold schwächte.

Doch der eigentliche Gegenspieler ist der starke US-Dollar. Die Währung legte zu und macht Gold für internationale Käufer teurer. Ein klassischer Abwärtstreiber – doch wie lange hält dieser Trend?

Asien kauft, Westen zögert

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Während westliche Anleger zurückhaltend agieren, kommt aus Asien unvermindert Nachfrage. Chinesische Nettoimporte über Hongkong zeigen eine klare Aufwärtstendenz. Doch reicht das, um die Lücke zu schließen? Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:

  • Nordamerikanische Münzverkäufe auf Tiefstand
  • ETFs verzeichnen weiter Abflüsse
  • COMEX verzeichnet rekordverdächtige physische Auslieferungen

Vier Faktoren, die Gold jetzt bewegen

  1. Inflation unter der Lupe: Der PCE-Index steht vor der Tür – das Lieblingsinflationsmaß der Fed. Ein heißer Kandidat für die nächste Kursbombe.
  2. Fed am Steuer: Bleibt die Inflation hoch, könnte die Notenbank länger hart bleiben. Fällt sie, werden Zinssenkungen wieder Thema – Musik für Goldohren.
  3. Physische Knappheit: Die rekordverdächtigen COMEX-Auslieferungen im Mai werfen Fragen auf. Stecken Short-Seller in der Klemme?
  4. Zentralbanken im Kaufrausch: Der Trend zum Goldaufstocken hält an – ein starker fundamentaler Rückenwind.

Konsolidierung mit Biss

Der aktuelle Seitwärtslauf hat es in sich: Der Goldpreis hält sich hartnäckig über wichtigen psychologischen Niveaus. Das spricht für einen intakten Aufwärtstrend – auch wenn die Dynamik nachgelassen hat. Die nächsten Tage werden entscheidend: Wird das Edelmetall zum Spielball von Inflationsdaten und Fed-Rhetorik? Oder bricht die strukturelle Nachfrage aus Asien und von Zentralbanken alle Dämme?

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