Die Gerüchteküche brodelte am Mittwoch gewaltig und katapultierte die Papiere des Verpackungsspezialisten Gerresheimer zeitweise kräftig nach oben. Im Raum steht nichts Geringeres als ein mögliches Übernahmeangebot durch Finanzinvestoren. Doch was ist wirklich dran an den Spekulationen, die den Kurs befeuerten?

Am Mittwochnachmittag sorgte eine Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg, die sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berief, für Aufsehen. Demnach sollen die Finanzinvestoren Warburg Pincus und KPS Capital Partners gemeinsam ein Auge auf Gerresheimer geworfen haben. Es wird gemunkelt, dass ein Gebot von über 70 Euro je Aktie im Raum stehen könnte.

Kursfeuerwerk mit angezogener Handbremse?

Die Reaktion am Markt ließ nicht lange auf sich warten: In der Spitze schossen die Anteilscheine um satte 9 Prozent auf 66,50 Euro in die Höhe. Damit blieben sie zwar unter der kolportierten Angebotsschwelle, zeigten aber deutlich die Fantasie, die solche Nachrichten entfachen können. Zuletzt pendelte sich der Kursgewinn bei rund 5,3 Prozent ein, was einem Preis von 64,20 Euro entsprach. Manch einer fragt sich: Ist das schon die ganze Aufregung wert oder nur ein Vorgeschmack?

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Es ist nicht das erste Mal, dass Gerresheimer ins Visier von Finanzinvestoren gerät. Seit Jahren gibt es immer wieder Spekulationen um eine mögliche Aufspaltung des Konzerns. Insbesondere das Glasformgeschäft scheint es einem der Interessenten, KPS Capital Partners, angetan zu haben. Der Kosmetikbereich mit seinen Tiegeln und Fläschchen sowie die Pharmasparte mit komplexen Spezialverpackungen und Medikamenten-Verabreichungssystemen machen das Unternehmen zu einem vielschichtigen Ziel.

Noch viele Fragezeichen

Ob es tatsächlich zu einem offiziellen Gebot kommt, steht allerdings noch in den Sternen. Insidern zufolge könnte sich die Einigung auf einen Kaufpreis als schwierig erweisen. Zudem wird die komplexe Struktur von Gerresheimer mit seinen unterschiedlichen Geschäftsbereichen als möglicher Stolperstein genannt. Die beteiligten Finanzinvestoren hüllen sich, wie in solchen Fällen üblich, bisher in Schweigen und lehnten eine Stellungnahme ab. So bleibt die Spannung zunächst erhalten.

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