Dass die Zinssätze in den letzten Jahren sogar teilweise in den negativen Bereich gedrückt wurden, liegt am sogenannten Quantitative Easing (QE) der Notenbanken. Während diese ihren direkten Einfluss nur auf die kurzen Zinsen geltend machen, gibt es für das lange Ende die indirekte geldpolitische Maßnahme des QE. „Über Staatsanleihekäufe können auch die langfristigen Zinsen reduziert und zusätzliche Liquidität ins Bankensystem geschleust werden“, sagt Gerald Sigmund von Fame Investments.

Zwischen 2008 und 2015 machten sich die vier wichtigsten Zentralbanken der Welt QE zunutze: Als erste begann die US-Fed 2008 mit QE1 und setzte bis 2012 mit QE2 und QE3 nach, die EZB und die Bank of England folgten 2009 ebenfalls mit mehreren Anleihekaufprogrammen (Covered Bond Purchase Program = CBPP) , schließlich zog 2010 auch die Bank of Japan nach. Neben den Konsequenzen für die Bondmärkte in Form fallender Renditen, hatte die Politik natürlich auch Folgen für die Aktienbörsen - und zwar durchwegs positive. „Zwölf Monate nach einer QE-Ankündigung stieg das KGV regelmäßig an“, stellt der österreichische Bondfondsmanager fest. Betrug das Price/Earnings-Ratio (P/E) in den USA zum Zeitpunkt der ersten QE-Mitteilung 2008 noch 10,1, war ein Jahr später bereits das Niveau von rund 14,7 erreicht, eine Steigerung um fast 45 Prozent. Mit Ausnahme im Jahr 2010 konnten auch nach den nächsten QE-Bekanntgaben ähnliche, wenn auch nicht so starke, Entwicklungen beobachtet werden.

Zinswende hat eingesetzt. Mit dem QE ist es seit dem Vorjahr vorbei, zumindest in den USA. „Seitdem sind die US-Zinssätze gestiegen und die Differenz zu Euro-Zinsen hat sich ausgeweitet. Derzeit beträgt sie im zehnjährigen Bereich rund 2,2 Prozent“, verweist Sigmund auf die jüngsten Veränderungen im langfristigen US-Anleihesegment und wundert sich, dass der Euro immer noch so stark ist. Auch von der Europäischen Zentralbank wird erwartet, dass sie die Anleihekäufe im September 2018 beendet – allerdings ohne die Märkte zu irritieren. „Wir gehen davon aus, dass die EZB ihre Forward Guidance und Politik in den kommenden Quartalen mit einer ruhigen Hand und Schritt für Schritt anpasst“, sagt Sigmund. Der Einlagensatz soll im März 2019 von derzeit minus 0,4 auf minus 0,25 Prozent angehoben, ein symmetrischer Zinskorridor von 25 Basispunkten rund um den Hauptrefinanzierungssatz von derzeit null Prozent wiederhergestellt werden. Zwei weitere Zinsschritte um je 25 Basispunkte nach oben sollten im Juni und Dezember 2019 folgen, mit zwei weiteren derartigen Anhebungen wird im Jahr 2020 gerechnet. Laut Sigmund hat der Eurobondmarkt all das bereits teilweise eingepreist, was an den steigenden Forward Zinsen - Zinssätze für eine Zeitspanne in der Zukunft - zu sehen ist: „Es wird angenommen, dass die Euro-Zinsen im zehnjährigen Bereich in drei Jahren auf 2,2 Prozent klettern. Was jedenfalls zu hoffen wäre, wenn man in Anleihen investiert“, meint Sigmund, der bei Fame Investments ebenfalls in Bonds veranlagt.

True Rock heißt der sehr konservativ ausgelegte Rentenfonds, der zu mindestens 51 Prozent auf Euro lautende Staatsanleihen, Schuldverschreibungen von Kreditinstituten sowie Anleihen von Unternehmen setzt. Wenigstens 70 Prozent des Fondsvermögens werden aus der Kategorie Investment Grade erworben, mindestens 50 Prozent müssen ein Aa3 -Rating nach Moodys oder ein äquivalentes Rating nach S&P oder Fitch aufweisen. Seit seiner Lancierung in 2008 weist der Fonds eine jährliche Rendite von 3,5 und insgesamt ein Plus von über 39 Prozent aus, bei gleichzeitig geringer Volatilität. „Ich weiß, dass Anleihen aktuell keinen hohen Ertrag bringen, aber wir sind zuversichtlich, dass sich die Zinssituation ändert und Bonds wieder in Konkurrenz mit Aktien treten können“, ist Sigmund optimistisch.

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