Schulterschluss der Sparte Verkehr und Tourismus für Fortbestehen der Fiaker in Wien

Wien (OTS) - „Die aktuellen Forderungen um ein Fiakerverbot lassen wissenschaftliche Fakten komplett außer Acht. Populistische Aussagen sind absolut fehl am Platz, wenn es um die Existenz einer ganzen Branche geht. Wir wollen daher einen runden Tisch mit den politischen Vertretern und Experten organisieren“, so Davor Sertic, Spartenobmann Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Wien.

Dass die Sommertemperaturen in Wien keine negativen Auswirkungen auf die Pferde haben, bestätigt auch eine Studie der Veterinärmedizinischen Universität aus dem Jahr 2008, in der bei annähernd 400 Messungen, keine Überforderung der Pferde festgestellt wurde. „Pferde können als Steppentiere mit der Hitze sehr gut und besser als wir Menschen umgehen. Noch dazu werden die Tiere bestmöglich betreut - werden regelmäßig gefüttert und wenn nötig gekühlt. An besonders heißen Tagen ist zusätzlich eine Tierärztin im Einsatz, die durchgehend den gesundheitlichen Zustand der Pferde kontrolliert“, so Sertic.

Mehr als nur ein Fortbewegungsmittel
Seit über 300 Jahren zieren die Wiener Fiaker das Stadtbild. Dass die Fiaker auch über ihr eigenes Geschäft hinaus wichtig für Wien sind, betont Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Wien. Schließlich sind sie als Attraktion der Stadt weltweit bekannt und tragen so zum Image Wiens bei. „Auch, wenn nicht jeder Tourist eine Runde mit dem Fiaker dreht, so sind sie doch ein Teil des Stadtbildes und der Erwartungen unserer Gäste“. Sie sind ein Bestandteil des erwarteten Wien-Erlebnisses und machen unsere Stadt attraktiver. So bringen sie Gäste in die Stadt, die hier in den Hotels nächtigen, in den Geschäften einkaufen und den Restaurants essen. Grießler: „In Venedig fährt auch nicht jeder Tourist mit einer Gondel. Dennoch erwarten alle Besucher, sie in den Kanälen zu sehen. Wien ohne Fiaker wäre wie Venedig ohne Gondeln.“

Die Sparten Transport & Verkehr und Tourismus & Freizeitwirtschaft laden daher die politischen Verantwortlichen zum Runden Tisch ein. „Wären die Fiaker nicht mehr zeitgemäß, würde es sie nicht mehr geben. Das ist ein Grundgesetz der Wirtschaft. Wir wollen einen faktenbasierten und offenen Austausch mit Experten und Politik. Das ist das Mindeste, wenn es um die Zukunft einer ganzen Branche geht“, sind sich Sertic und Grießler einig.