
Eutelsat Aktie: Staatsmacht statt Sternenflug?
30.05.2025 | 19:40
Eine geplante Kapitalerhöhung beim Pariser Satellitenbetreiber Eutelsat sorgt für erhebliche Unruhe: Frankreichs Einfluss im Unternehmen könnte sich durch eine Finanzspritze von 1,5 Milliarden Euro verdoppeln. Was steckt hinter diesem potenziellen Manöver und welche Folgen drohen der ohnehin schon gebeutelten Aktie?
Kapitalkrimi in Paris: Greift der Staat nach Eutelsat?
Die Gerüchteküche brodelt: Eutelsat verhandelt offenbar darüber, den Anteil des französischen Staates massiv aufzustocken. Im Gespräch ist eine Kapitalerhöhung, die Paris eine Beteiligung von bis zu 30 Prozent sichern könnte. Eine solche Entwicklung würde die Aktionärsstruktur erheblich verändern und den staatlichen Einfluss auf die strategische Ausrichtung des Unternehmens signifikant ausbauen. Diese Nachricht schickte bereits erste Wellen durch den Markt.
Aktie im Abwärtssog: Verunsicherung greift um sich
Die Reaktion der Anleger ließ nicht lange auf sich warten. Die Eutelsat-Aktie, ohnehin in einem langfristigen Abwärtstrend gefangen, zeigt sich nervös. Zwar sorgte ein kurzzeitiges Überkreuzen der 100-Tage-Linie am Vortag für einen kleinen Hoffnungsschimmer, doch die übergeordneten Abwärtstrends bleiben dominant. Mit einem aktuellen Kurs von 3,28 Euro notiert das Papier heute erneut 2,53% im Minus und liegt damit wieder unter dem wichtigen 100-Tage-Durchschnitt von 3,31 Euro. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch bei 8,21 Euro beträgt schmerzhafte 60 Prozent, und der Relative Stärke Index (RSI) von 27,5 signalisiert einen stark überverkauften Zustand. Trotz einer beachtlichen Erholung seit dem Jahrestief von 1,17 Euro scheint der Verkaufsdruck nun wieder zuzunehmen.
Operative Lichtblicke oder nur Nebenschauplätze?
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Abseits der Kapitalmarkt-Turbulenzen gibt es jedoch auch operative Nachrichten. Ob diese als Gegengewicht dienen können, bleibt abzuwarten:
- Eutelsats Tochter OneWeb hat gemeinsam mit SpaceX's Starlink Lizenzen für Satellitendienste im Low Earth Orbit (LEO) in Südkorea erhalten. Das Ministerium für Wissenschaft und IKT genehmigte entsprechende Vereinbarungen, die auch Partnerschaften mit lokalen Betreibern wie Hanwha Systems und KT SAT umfassen.
- Zudem wurden Transponderwechsel für einige frei empfangbare US-Sender auf dem Eutelsat-Satelliten Hotbird vermeldet.
Doch können diese punktuellen Erfolgsmeldungen die strategischen Sorgen überlagern?
Strategische Weichenstellung unter finanziellem Druck
Die Diskussion um die Kapitalerhöhung und den wachsenden Staatseinfluss fällt in eine Phase tiefgreifender strategischer Neuausrichtung für Eutelsat. Nach der Fusion mit OneWeb und der angestrebten Positionierung als Kernakteur im geplanten EU-Satellitennetzwerk IRIS² steht das Unternehmen vor großen Herausforderungen. Die Ernennung von Jean-François Fallacher zum neuen CEO ab dem 1. Juni 2025 unterstreicht diesen Wandel zusätzlich.
Die kommenden Wochen dürften entscheidend werden. Die Verhandlungen über die Kapitalerhöhung und deren konkrete Ausgestaltung werden nicht nur über die zukünftige Bewertung der Aktie, sondern auch maßgeblich über die strategische Handlungsfähigkeit von Eutelsat bestimmen. Anleger beobachten gespannt, ob der Satellitenbetreiber den Spagat zwischen staatlichen Interessen und Markterfordernissen meistern kann.
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