EQS-News: AT&S steigert Umsatz in herausforderndem Marktumfeld
15.05.2025 | 07:05
EQS-News: AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG / Schlagwort(e):
Jahresergebnis/Prognose
AT&S steigert Umsatz in herausforderndem Marktumfeld
15.05.2025 / 07:04 CET/CEST
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AT&S steigert Umsatz in herausforderndem Marktumfeld
• Umsatz steigt im Geschäftsjahr 2024/25 auf 1.590 Mio. €
• Verkauf von AT&S Korea führt zu einem Konzernergebnis von 90 Mio. €
• Kostenoptimierungs- und Effizienzprogramm fortgesetzt
• Kundendiversifikation erfolgreich vorangetrieben
• Quartals- statt Jahresprognose aufgrund aktueller Unsicherheit zu
globaler Entwicklung
Leoben – AT&S kann seinen Umsatz in einer schwierigen Gesamtmarktlage
leicht steigern. „Die Marktsituation im abgelaufenen Geschäftsjahr hat uns
vor zahlreiche Herausforderungen gestellt. Dank unseres früh gestarteten
Transformationsprozesses ist es uns dennoch gelungen, den Preisdruck in
Teilen zu kompensieren und den Umsatz sogar zu steigern“, erklärt CFO
Petra Preining. „Durch die strategische Entscheidung, das Werk in Korea,
zu verkaufen und uns auf unser Kerngeschäft zu fokussieren, konnten wir
zudem ein Ergebnis von 1,86 € pro Aktie ausweisen“, ergänzt Preining. Der
neue CEO, Michael Mertin, führt weiter aus: „Wir planen, den Jahresgewinn
für die Rückkehr zu profitablem Wachstum zu nutzen, um so die Steigerung
des Unternehmenswertes zu erzielen“.
Im Vergleich zur Vorjahresperiode konnte der Konzernumsatz im
Geschäftsjahr 2024/25 mit 1.590 Mio. € leicht gesteigert werden (VJ:
1,550 Mio. €). In der Berichtsperiode verzeichnete AT&S eine positive
Volumenentwicklung, die den anhaltend hohen Preisdruck sowohl bei
Leiterplatten als auch bei IC-Substraten kompensieren konnte.
Das EBITDA stieg um 97 % von 307 Mio. € auf 606 Mio. €. Die
Ergebnisverbesserung ist vorrangig auf den Verkauf des Werkes in Korea
zurückzuführen. Trotz der positiven Entwicklung führt AT&S sein
umfassendes Kostenoptimierungs- und Effizienzprogramm intensiv fort, um
den aus dem weiterhin schwierigen Marktumfeld resultierenden Effekten wie
Preisdruck und Inflation gegenzusteuern. Zusätzlich zum Preisdruck wirkten
sich auch Anlaufkosten in Kulim, Malaysia, und Leoben, Österreich, sowie
Kosten in Zusammenhang mit dem Kostenoptimierungs- und Effizienzprogramm
negativ auf das Ergebnis aus. Bereinigt um diese Kosten und den positiven
Effekt aus dem Verkauf des Werkes in Korea betrug das EBITDA 408 Mio. €
(VJ: 384 Mio. €), was einem Anstieg von 6 % entspricht.
Die bereinigte EBITDA-Marge konnte weiter gesteigert werden und lag bei
25,7 % (VJ: 24,8 %). Die berichtete, nicht um Anlauf- und
Restrukturierungskosten bereinigte, EBITDA-Marge lag bei 38,1 % (VJ:
19,8 %).
Die Abschreibungen erhöhten sich aufgrund von Anlagenzugängen und
Technologie-Upgrades im Vergleich zum Vorjahr um 52 Mio. € auf 328 Mio. €
(21 % vom Umsatz). Das EBIT stieg von 31 Mio. € auf 277 Mio. €. Die
EBIT-Marge lag bei 17,5 % (VJ: 2,0 %). Das Finanzergebnis verringerte sich
vor allem durch einen höheren Zinsaufwand von -50 Mio. € im Vorjahr auf
aktuell -83 Mio. €. Das Konzernergebnis stieg, getrieben durch den Verkauf
des Werkes in Korea, von -37 Mio. € auf 90 Mio. €. Dies führte beim
Ergebnis pro Aktie zu einem Anstieg um 3,25 € von -1,39 € auf 1,86 €.
Der operative Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ging im
Geschäftsjahr 2024/25 auf
-75 Mio. € zurück (VJ: 653 Mio. €). Das Unternehmen hat sein
internationales Factoring-Programm neu aufgestellt und es im ersten
Quartal 2025/26 gestartet.
Kennzahlen
in Mio. € Q4 Q4 Veränderung GJ GJ Veränderung
2024/25 2023/24 in % 2024/25 2023/24 in %
Umsatzerlöse 393 345 14 1.590 1.550 3
EBITDA 374 40 >100 606 307 97
EBITDA 76 64 20 408 384 6
bereinigt^1)
EBITDA-Marge (in 96,2 11,5 - 38,1 19,8 -
%)
EBITDA-Marge
bereinigt (in 19,4 18,4 - 25,7 24,8 -
%)^1)
EBIT 279 -32 - 277 31 >100
EBIT bereinigt^1) -15 -6 >100 97 113 -14
EBIT-Marge (in %) 70,9 -9,3 - 17,5 2,0 -
EBIT-Marge
bereinigt (in -3,9 -1,7 - 6,1 7,3 -
%)^1)
Konzernergebnis 185 -44 - 90 -37 -
ROCE (in %)^1) n.a n.a - 7,0 0,6 -
Nettoinvestitionen 87 157 -44 415 855 -52
Cashflow aus
laufender -45 156 - -75 653 -
Geschäftstätigkeit
Ergebnis je Aktie 4,65 -1,23 - 1,86 -1,39 -
(in €)
Mitarbeiterstand 12.963 13.829 -4 13.261 13.828 -6
(Anzahl)^2)
^
^1) Bereinigt um Anlauf- und Restrukturierungskosten sowie Effekte aus dem
Verkauf des Werkes in Korea
^2) Inkl. Leihpersonal, Durchschnitt. Zum Stichtag 31. März 2025: 12.620
Die Bilanzsumme verringerte sich im Geschäftsjahr 2024/25 um 1,1 % auf
4.622 Mio. €. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich aufgrund des
positiven Konzernergebnisses sowie positiver Wechselkurseffekte im
‚Sonstigen Ergebnis‘ (OCI, other comprehensive income) um 2,6
% Prozentpunkte auf 23,3 %.
Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten verringerte
sich auf 485 Mio. € (31. März 2024: 676 Mio. €). Zusätzlich verfügt AT&S
über 256 Mio. € an nicht genutzten Kreditlinien zur Sicherstellung der
Finanzierung des künftigen Investitionsprogramms und kurzfristig fälliger
Rückzahlungen. Das Verhältnis Nettoverschuldung zu EBITDA hat sich von 6,1
(per 31.12.2024) auf 2,5 reduziert.
Verkauf AT&S Korea
AT&S hat den Verkauf des Werks in Ansan, Korea, an das italienische
Unternehmen SO.MA.CI.S. per 31. Januar 2025 erfolgreich abgeschlossen und
somit das strategische Profil des Konzerns weiter geschärft. Der Kaufpreis
(Equity Value) belief sich auf 405 Mio. € sowie rund 17 Mio. € Zinsertrag
(Equity Ticker). Der Transaktion steht ein Buchwertabgang von 43 Mio. €.
(Stand 31. Januar 2025) entgegen. Durch die Transaktion ergab sich ein
Mittelzufluss vor Steuern in Höhe von 353 Mio. € (nach Steuern:
317 Mio. €). Das EBITDA ist durch den Verkauf um 325 Mio. € gestiegen. Der
Ertrag aus dem Verkauf ist in der bereinigten EBITDA-Marge nicht
enthalten.
Kostenoptimierungs- und Effizienzprogramm
Die Anstrengungen zur Kosteneinsparung wurden im Geschäftsjahr 2024/25
nochmals deutlich intensiviert und sämtliche Investitionen intensiv
geprüft. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Kostenbasis nachhaltig um
120 Mio. € gesenkt werden. Um die Effekte aus dem weiterhin
herausfordernden Marktumfeld sowie die Anlaufkosten der zusätzlichen
Linien in Kulim zu kompensieren, werden die bisherigen Maßnahmen im
Geschäftsjahr 2025/26 weitergeführt. Für das laufende Geschäftsjahr sollen
zusätzliche 130 Mio. € nachhaltig eingespart werden.
Dividende
Um die Bilanzposition zu stärken wird der Vorstand der Hauptversammlung am
3. Juli 2025, vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats, vorschlagen,
keine Dividende für das Geschäftsjahr 2024/25 (VJ: 0,00 € je Aktie)
auszuzahlen.
Erwartetes Marktumfeld
Auch wenn es in den vergangenen Tagen Zeichen einer Entspannung gab,
bleibt der schwelende Handelskonflikt der USA mit dem Rest der Welt – und
insbesondere China – der größte Unsicherheitsfaktor für das erwartete
Marktumfeld. Aktuell zeigt sich eine große Diskrepanz der Entwicklung in
den verschiedenen Teilmärkten. Während sich die Volumina im Bereich der
Mobilen Endgeräte, Computer und Kommunikationsinfrastruktur als stabil
erweisen und saisonales Wachstum gezeigt haben, stagniert Automotive, und
die Schwäche im Bereich Industrie hält weiter an. AT&S erwartet, dass
diese Schwäche, welche vor allem in Europa spürbar ist, bis ins nächste
Geschäftsjahr anhält. Auch wenn insgesamt die Preise bei Leiterplatten
weniger stark gefallen sind als im vergangenen Jahr, herrscht
weitestgehend anhaltender Preisdruck. Bei Substraten herrscht bei den
Preisen unveränderter Druck vor.
Im Bereich der Leiterplatte sind es vor allem die mobilen Endgeräte, der
Rüstungsbereich und Rechenzentren, welche positive Prognosen zeigen, und
im letzten Quartal den Leiterplattenmarkt antrieben. Neben einem
gestiegenen Investment in Server, wird auch die dazugehörige
Kommunikationsinfrastruktur weiter ausgebaut. Gleichzeitig drücken die
gesunkene Nachfrage bei E-Mobilität und die generelle konjunkturelle
Schwäche weiterhin auf die Nachfrage für Automotive- und vor allem
Industrial-Leiterplatten. Auch die Lagerbestände bei Automotive und
Industrial sind immer noch erhöht und befinden sich im Abbau.
Im Bereich der IC-Substrate profitierte der Markt von der Erholung des
Client-Computing-Bedarfs und speziellen AI-Chips, wohingegen die
Entwicklung des klassischen Server-Segments weiter gedämpft ist. Ein
Aufschwung hängt maßgeblich mit einer allgemeinen konjunkturellen Erholung
zusammen und wird daher nicht mehr in diesem Jahr erwartet.
Ausblick 2025/26
Es wird erwartet, dass die US-amerikanische Regierung in den nächsten
Monaten ein klareres Bild geben wird, wie sie künftig mit Einführzöllen
für Waren in die USA umgehen will. AT&S erwartet aus dieser Entscheidung
zwar keinen unmittelbaren gewichtigen Einfluss auf seine eigenen Produkte,
auf die Endprodukte seiner Kunden könnte dies aber erheblichen Einfluss
haben – und damit dann auch auf die Nachfrage nach Produkten von AT&S. Der
Vorstand hat daher entschieden, mit der Jahresprognose 2025/26 zu warten,
bis die Auswirkungen möglicher Entscheidungen mit den zentralen Kunden
abgestimmt wurden.
Anstatt einer Jahresprognose gibt das Unternehmen seine Erwartungen für
das erste Quartal 2025/26 bekannt. Das Management plant ein
Investitionsvolumen von etwa 65 Mio. € (Q1 2024/25: 93 Mio. €). In den
übrigen Quartalen des Geschäftsjahres erwartet das Unternehmen ein
Investitionsvolumen über diesem Wert. Der überwiegende Teil dieser
Investitionen wird in den Ausbau der IC-Substrat-Produktion im neuen Werk
in Kulim fließen.
Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025/26 beobachtet das Management,
dass das volatile Bestellverhalten eines Schlüsselkunden anhält und sich
auch die Schwäche im europäischen Automotive- und Industriemarkt
fortsetzt. Die Hochvolumen-Produktion im neuen Werk in Kulim ist
angelaufen, während der nächsten Monate werden aber die Anlaufkosten der
weiteren Linien das Verhältnis von Ergebnis zu Umsatz noch belasten. Das
Unternehmen plant einen Quartalsumsatz von ca. 400 Mio. € zu erzielen (Q1
2024/25: 349 Mio. €), die erwartete EBITDA-Marge wird mit etwa 16 % die
erwähnten Anlaufkosten der weiteren Linien noch widerspiegeln (Q1 2024/25:
18,5 %).
Ausblick 2026/27
Die Erweiterung der Produktionskapazitäten in Kulim und der Ausbau des
Standorts in Leoben entwickeln sich trotz der aktuell herausfordernden
Weltwirtschaftslage weiterhin positiv. AT&S geht aktuell davon aus, dass
im Geschäftsjahr 2026/27 ein Umsatz von rund 2,1 bis 2,4 Mrd. € und eine
EBITDA-Marge von 24 bis 28 % erzielt wird. In dieser Prognose ist eine
mögliche Eskalation im aktuell schwelenden Handelsstreit nicht enthalten,
ebenso wenig wie ein möglicher Umsatz aus dem zweiten Werk, das AT&S in
Kulim errichtet hat. Das Management beobachtet die derzeit angespannte
geopolitische Lage mit höchster Aufmerksamkeit, um jederzeit auf
Entwicklungen reagieren und strategische Anpassungen vornehmen zu können.
AT&S Austria Technologie & Systemtechnik Aktiengesellschaft – Advanced
Technologies & Solutions
AT&S ist ein weltweit führender Hersteller von hochwertigen IC-Substraten
und Leiterplatten sowie Entwickler zukunftsweisender
Verbindungstechnologien für die Kernbereiche Mobile Endgeräte, Automotive
& Aerospace, Industrial, Medical und Hochleistungscomputing für VR- und
KI-Anwendungen. AT&S verfügt über eine globale Präsenz mit
Produktionsstandorten in Österreich (Leoben, Fehring) sowie Werken in
Indien (Nanjangud) und China (Shanghai, Chongqing). Eine neue
High-End-Produktionsstätte für IC-Substrate wurde in Malaysia (Kulim) in
Betrieb genommen. In Leoben wurde ein europäisches Kompetenzzentrum mit
angeschlossener Serienproduktion für IC-Substrat-Technologien gebaut, das
im Juni 2025 offiziell eröffnet wird. Beide Standorte haben im
Geschäftsjahr 2024/25 die Produktion aufgenommen. Das Unternehmen
beschäftigt derzeit 13.000 Mitarbeiter:innen. Weitere Infos auch unter
[1] www.ats.net
Medien-Download:
Im AT&S Media Portal [2] https://ats.canto.de/v/press finden Sie stets
aktualisiertes Bildmaterial zu AT&S.
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