Die Holzwirtschaft sorgt damit vor allem dafür, dass die Forstwirtschaft wirtschaftlich die deutschen Wälder erhalten und pflegen kann. Dabei sind ein Großteil der Betriebe Inhabergeführte Mittelstandsunternehmen und nur wenige Wettbewerber sind Großunternehmen beispielsweise aus der Zellstoff- und Papierindustrie. Diese mittelständischen Unternehmen sind vor allem in ländlichen Gegenden ein Garant für Arbeitsplätze und eine wichtige Quelle für den Lebensunterhalt. Zu den Betrieben gehören vor allem Sägewerke, Holzhandel, Möbelwirtschaft, Zimmerer-, Tischler- und das Schreinerhandwerk. Dabei ist vor allem in der Zukunft der Holzwirtschaft eine immer wichtigere Bedeutung sicher, da dieser nachwachsende Rohstoff immer häufiger als Ersatz für viele Produkte aus fossilen Rohstoffen herangezogen wird. Einer der wichtigsten Bereiche werden dabei innovative Technologien im Bauwesen sein.

Entwicklung im Vorjahr

Der Holzmarkt hat sich in den letzten Jahren sehr volatil gezeigt. Gerade das Jahr 2021 hat sich dieser von einem positiv Rekord zu einem negativ Rekord bewegt. Im Frühjahr 2021 war Bauholz noch sehr schwierig zu bekommen, bzw. so teuer, dass Bauherren ganze Projekte neu bewerten musste. Dabei hat sich der Holzpreis in der Zeit zwischen November 2020 und Mai 2021 von 500 auf 1600 US-Dollar mehr als verdreifacht. Grund dafür war vor allem der große Export von Holz in die USA aufgrund des Baubooms, bei dem vor allem Häuser aus Holz gebaut werden. Die Folge war nicht nur auf dem Holzmarkt zu spüren, der gesamte Logistikbereich hatte Schwierigkeiten, auch waren Leercontainer kaum noch zu bekommen und die Sägewerke in Deutschland haben auf Anschlag gearbeitet. Diese große Nachfrage bedingte damit den neuen Rekord am Holzmarkt. Gerade während der Corona Pandemie hatten damit viele Hausbesitzer unfreiwillig mehr Zeit und der fehlende Urlaub hat Mittel frei gemacht, um die eigenen vier Wände zu renovieren. Auch in den Baumärkten war es schwierig dann noch an Holz zu kommen, egal ob Konstruktionsvollholz oder beispielsweise Terrassendielen, nicht selten stand man vor leeren Regalen.

Nach dem Rekordhoch im Mai kam dann auch schnell die Ernüchterung, vor der die Experten am US-Markt schon früh gewarnt haben: Die Preise brachen nun ein und das Holz wurde in den kommenden zwei Monaten um 70 % günstiger. Als Gründe werden vor allem die Ferien genannt, in denen die Nachfrage grundsätzlich geringer ist und weil die Sägewerke den Markt mit frischem Holz regelrecht überfluteten. Im Herbst stabilisierten sich die Preise vor allem für Bau und Industrieholz und stiegen laut dem Statistischen Bundesamt im November auf ein Niveau, das im Vergleich zum Vorjahr um 75 % erhöht war.

Prognosen für das Jahr 2022

In Europa wird immer mehr Holz gekauft, vor allem für den amerikanischen und den chinesischen Markt. Dabei beliefen sich in Deutschland die Erzeugerpreise der Produkte des Holzeinschlags im Januar um 30,4 % höher als im Vorjahr. Prognosen in Amerika zeigen, dass der Markt dort wieder unter einer Knappheit dieses Rohstoffes leidet. Gründe davon sind vor allem sehr strenges Winterwetter, was für Schwierigkeiten in der Logistik sorgt, sowie große Personalengpässe. Dazu kommt, dass in British Columbia in Kanada große Überschwemmungen Autobahnen und Schienen zerstört haben, wodurch die wöchentlichen Holzlieferungen auch dadurch um bis zu 30 % zurückgegangen sind. All dies sorgt dafür, dass die Preise in Amerika Mitte Januar wieder nahe den Höchstwerten im Vorjahr stehen. Diese Preise werden sich auch auf den europäischen Markt auswirken und auch hier werden sie wieder signifikant ansteigen. Es wird aber erwartet, dass so starke Schwankungen wie im letzten Jahr nicht mehr in der Form vorkommen werden, trotzdem bleibt der Markt weiterhin volatil. Die Logistik bleibt aber auch hier ein großes Problem, egal ob es an einem Mangel an Containerplätzen auf entsprechenden Schiffen gibt, oder Engpässe bei LKW-Kapazitäten auf dem Weg nach Italien. Gerade in China wird der Markt für Holz noch weiter steigen, da gerade dort viel Holz gebraucht wird und importiert werden muss. In Zukunft wird sich der Markt einpendeln müssen, die gefallenen Holzpreise sorgten schon nach dem Preistief im Sommer letzten Jahres, dass gerade in Amerika wieder mehr Häuser gebaut wurden und die Nachfrage wieder rapide stieg. Auch das Klima ist für die Forstwirtschaft ein großes Problem, wird der Borkenkäferbefall wieder so groß sein wie in dem letzten Jahr, wird auch dann der Markt mit einem Überangebot an Holz rechnen müssen.