Die Solarbranche steht unter Druck – und Enphase Energy kämpft sichtlich mit den Widrigkeiten. Während ein deutscher Investor kürzlich Millionen in den Solartechnologie-Spezialisten pumpte, zeigen Analysten weiter Skepsis. Kann das Unternehmen die Wende schaffen?

Großinvestor setzt auf Enphase

Universal Beteiligungs und Servicegesellschaft mbH hat im vierten Quartal kräftig zugeschlagen: Mit einem 18,58-Millionen-Euro-Investment sicherte sich der deutsche Investor einen 0,2-Prozent-Anteil an Enphase Energy. Ein deutliches Vertrauenssignal inmitten der aktuellen Marktturbulenzen. Auch Venturi Wealth Management stockte seine Position um beeindruckende 318 Prozent auf.

Doch die Insider-Aktivitäten zeigen ein gemischtes Bild: Während CFO Mandy Yang Anteile veräußerte, griff CEO Badrinarayanan Kothandaraman im April zu – ein klassisches "Insider-Shopping" von 4.000 Aktien.

Analysten bleiben skeptisch

Die Expertenmeinungen könnten unterschiedlicher kaum sein:

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Enphase Energy?

• TD Cowen und Truist Financial senkten ihre Kursziele
• BMO Capital Markets hält an seiner "Underperform"-Einstufung fest
• Der Konsens liegt bei "Hold" – eine klare Kaufempfehlung sieht anders aus

Die jüngsten Quartalszahlen (Umsatz: 356,1 Mio. $, Bruttomarge: 48,9%) blieben hinter den Erwartungen zurück. Für Q2 prognostiziert das Management nun 340-380 Mio. $ Umsatz – ein vorsichtiger Ausblick angesichts der Branchenherausforderungen.

Politische Risiken und Chancen

Besondere Aufmerksamkeit verdient die mögliche Abschaffung des Residential Clean Energy Credit in den USA. Sollte diese Steuervergünstigung tatsächlich wegfallen, könnte sich der Markt hin zu Leasing-Modellen verschieben – eine Entwicklung, die Enphase mit seinen Batterielösungen möglicherweise nutzen könnte.

Trotz des jüngsten leichten Aufschwungs (aktuell bei 34,89 €) bleibt die Aktie weit unter ihren wichtigen Durchschnittswerten. Die große Frage: Ist das Vertrauen der Großinvestoren berechtigt – oder täuscht der aktuelle Optimismus über fundamentale Probleme hinweg? Die nächsten Quartalszahlen werden hier entscheidende Hinweise liefern.

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