Trotz aller Widrigkeiten herrscht an den meisten Börsen weiterhin gute Stimmung, sogar die berüchtigten Sommerlöcher fallen bisher aus. Auch die Nachrichten über steigende Inflation in den USA und Europa, normalerweise Botschafter für steigende Zinsen und damit eher Stimmungsgegner für steigende Aktienkurse, sorgen jeweils nur für kurzfristige Schwankungen in den Indizes.

Der DAX durchbrach am 13.August 2021 sogar erstmals die Marke von 16.000 und notierte mit 16.003,79 einen neuen Höchststand. Nach fast 17 Prozent plus im DAX keine einfache Entscheidung, die richtige Positionierung für das letzte Quartal zu finden. Anfang des Jahres wurde vielfach empfohlen Tech-Aktien in Value Aktien umzuschichten, also raus aus Titeln wie, Amazon, Alphabet, Facebook und Co. und rein in sogenannte Value Titel. Hiermit werden Unternehmen bezeichnet, deren Wert als angemessen (fair Value) gilt und eben nicht, wie bei den meisten Tech Aktien auf zukünftigen Wachstumsprognosen basiert.

Benjamin Graham, der als Begründer des Value Investing gilt, drückte es vereinfacht so aus: Price is what you pay, value ist what you get. Doch trotz der hohen Bewertungen sind Käufer immer noch bereit, hohe Preise für die meisten Tech-Aktien zu zahlen, sodass die Kurse weiter auf hohem Niveau verharren oder sogar weiter steigen.

Neben Zins- und Inflationsängsten schwebt über dem letzten Quartal aber auch immer noch das Coronavirus, dass mit Beginn der kalten Jahreszeit wieder zu einem Anstieg der Infektionen oder im schlimmsten Fall mit einer neuen Variante für erneute Einschränkungen sorgen könnte. Den Fuß vom Gas zu nehmen kann also nicht schaden. Viele Anleger suchen nach Parkpositionen oder Alternativen, welche Kontoguthaben, die mit Verwahrentgelten belegt werden oder kurzlaufende Anleihen auf Grund des Niedrigzinsniveaus natürlich immer noch sind.

Wer den Aktienmärkt nicht gänzlich verlassen, aber dennoch Risiko und Volatilität senken möchte, dem bietet sich gegebenenfalls eine sogenannte Q-GARP Strategie an. Q-GARP steht für - Quality Growth at Reasonable Price, oder auf Deutsch: „Investieren in Wachstum zu vernünftigen Preisen“ GARP Investoren versuchen das Beste aus den beiden Welten „Value und Growth“ zu kombinieren.

Es muss also nicht nur die Bewertung stimmen, die Unternehmen müssen zusätzlich über Katalysatoren für ein stärkeres Wachstum verfügen. Aktien solcher Qualitätsunternehmen sind bei rückläufigen Märkten weniger kursanfällig, da ihre angemessene Bewertung sie, im Gegensatz zu den meist sehr hoch bewerteten Tech-Aktien, vor dem Risiko übertriebenen Abwertungen schützt. Darüber hinaus können sie dank ihrer höheren Preissetzungsmacht zudem einen Schutz gegen eine erwartete, höhere Inflation bieten. Als Wachstumsunternehmen profitieren sie unter Umständen von einem Umfeld mit längerfristig niedrigem Wachstum.

Der Auswahlprozess für Aktien dieser Unternehmen ist aufwendig, und sicherlich nur durch Profis darzustellen. Interessierte Anleger sollten daher auf aktiv gemanagte Fonds oder einen ETF, wie zum Beispiel den Invesco S&P 500 Garp ETF zurückgreifen. 

Aus dem Börse Express-PDF vom 31. August - hier zum kostenlosen Download

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