Technologie wird bald einsatzbereit sein - Österreich verfügt über großes Thorium-Vorkommen

Laut internationaler Atomenergie-Organisation IAEA befindet sich in Österreich eines der größten Thorium-Vorkommen Europas, die Menge wird mit 50.000 bis 100.000 Tonnen angegeben. Rein rechnerisch könnten mit dem weltweit einzigartigen Ernteverfahren der Emerald Horizon AG alle Haushalte der EU über mehrere Jahrhunderte mit Energie versorgt werden. Das würde gleichzeitig die Abkehr von der veralteten Uran-Technologie ermöglichen.

 „Emerald Horizon“: Fakten zu Thorium-Flüssigsalzkraftwerke

Das Grazer Green-Tech Unternehmen Emerald Horizon gehört weltweit zu den führenden Vertretern der Thoriumforschung.

Die Energieerzeugung auf Basis von Thorium hat derzeit in Österreich sowohl medial als auch politisch großen Widerhall gefunden:

„Wir freuen uns, dass sich die breite Öffentlichkeit mit dem Potenzial neuer Technologien zur Erzeugung CO2-freier Energie auseinandersetzt. Nur so können Lösungen für die dringendsten Probleme unserer Zeit gefunden werden“, so Florian Wagner, Gründer und CEO von Emerald Horizon.  

Primäres Ziel ist die Ablöse fossiler Energieträger und alter Atomkraftwerke 

„Wir sehen unser Produkt als Teil eines Portfolios, das einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels durch kostengünstige und CO2-freie Energie leistet.“, so Wagner.

Großen Wert legt er auf die Unterscheidung von Thorium basierten Flüssigsalzkraftwerken und Atomkraftwerken: „Bei Atomkraftwerken besteht trotz ständiger Weiterentwicklungen allein aufgrund der physikalischen Beschaffenheit ein enormes Katastrophen- und Gefahrenpotential bis hin zum Super-GAU. Dieses Risiko ist bei Flüssigsalzkraftwerken nach unserer Einschätzung nicht gegeben.“

Und weiter: „Österreich ist aufgrund seiner Lage in Europa von vielen Atomkraftwerken umgeben und damit einer dauerhaften, ernstzunehmenden Gefahr ausgesetzt. Unser primäres Ziel ist es daher nicht, unser Produkt in Österreich einzusetzen, sondern in den umliegenden Ländern, damit diese dort nicht mehr gebraucht werden und auch Österreich damit ein Stück weit sicherer wird. Wir wollen das Ende der uranbasierten Kernkraft einläuten.“, so Wagner zusammenfassend.

Technisch funktioniert das Thorium-Flüssigsalzkraftwerk entscheidend anders als uranbasierte Kraftwerke 

DI Dr. Mario J. Müller, Forschung & Entwicklungsleiter bei Emerald Horizon geht weiter ins Detail: „Unser System verzichtet vollständig auf die stark strahlenden Elemente Uran und Plutonium als Neutronenquelle. Als Energieträger fungiert einzig das Element Thorium, das es in Österreich und darüber hinaus in großer Menge zu geringen Preisen gibt. Das macht das System nicht nur wesentlich sicherer, sondern löst auch Probleme bei der Beschaffung des Materials und die damit verbundenen Abhängigkeitsproblematiken.“, so der renommierte Kernphysiker. Bei der Energieerzeugung wird Thorium einem flüssigen Salz beigemengt und mittels Injektor von außen mit Neutronen beschossen. Dadurch wird Energie in Form von Wärme freigesetzt, die direkt oder zur Erzeugung von Strom und/oder Wasserstoff eingesetzt werden kann. „Das ganze System läuft unterkritisch, d.h. es gibt keine selbsterhaltenden Kettenreaktionen. Wenn man den Injektor ausschaltet, dann kommt die Energieerzeugung zum Erliegen. Somit ist eine Kernschmelze oder gar eine Explosion physikalisch ausgeschlossen.“, so Dr. Müller.

Endlagerung bei Thorium-Kraftwerk stellt kein Problem dar 

Auch die Problematik der Lagerung von Reststoffen ist bei Thorium-Flüssigsalzkraftwerken wesentlich einfacher zu lösen, da es kein Endlager braucht. „Der größte Vorteil liegt im fast vollständigen Abbrand von Thorium - es bleibt kaum Thorium übrig und die entstehenden Spaltprodukte weisen eine relative kleine Halbwertszeit auf (50 Jahre oder weniger)“, so Dr. Müller. „Dadurch ist auch die Lagerung deutlich einfacher und kein Endlager gefragt, denn das Material kann einfach in Abklinglagern verwahrt werden und stellt somit keine klassische Gefahrenquelle wie Uranabbrand dar.“ Aufgrund des hohen Verwertungsgrades von Thorium, wird für den Energiegewinnungsprozess wenig Primärmaterial benötigt. So ergeben sich signifikante Vorteile: „Um die gleiche Menge an Energie zu erzeugen, braucht man nur etwa ein Vierzigstel der Menge von Uran. Mit 2,6 kg Thorium können die von Emerald Horizon entwickelten Kraftwerke 10.000 Haushalte für ein Jahr versorgen. Und das bei gleichzeitigem Wegfall aller relevanten Gefahren die wir von Uran-Kraftwerken kennen.“, so Dr. Müller abschließend.

Potential erkennen und nutzen

Dass neue Technologien seine Zeit brauchen, stellt Wagner nicht in Abrede. „Es gab weltweit bereits mehrere Versuche, Thorium einzusetzen, um damit Energie zu erzeugen. Unsere Technologie unterscheidet sich technisch aber von allen bisherigen Versuchen und fußt auf diversen neuen Erkenntnissen, die wir uns zunutze gemacht haben.“ Ein Meilenstein ist die Entwicklung des Injektors, der den Einsatz von Uran als Neutronenquelle nicht mehr nötig macht. „Es war für uns von Anfang an Bedingung, Technologien zu verwenden, aus denen kein waffenfähiges Material erzeugt werden kann. Auch aus diesem Grund ist Thorium unser Mittel der Wahl!“, so Wagner abschließend.