Der Pharmariese Eli Lilly bläst zur Attacke im lukrativen Markt für Abnehmmedikamente. Mit einer klaren Ansage an Telemedizin-Anbieter und neuen strategischen Partnerschaften will das Unternehmen seine Vormachtstellung zementieren. Doch welche Folgen hat dieser aggressive Kurs für die Aktie und den Wettbewerb?

Kein Pardon für Pillen-Kopien

Eli Lilly zieht die Zügel an: Das Unternehmen wird keine Partnerschaften mit Telemedizin-Firmen eingehen, die aufbereitete oder nachgeahmte Versionen von Abnehmmedikamenten anbieten. Diese unmissverständliche Botschaft sendete Finanzvorstand Lucas Montarce auf einer Gesundheitskonferenz von Goldman Sachs. Konkret bedeutet das: Anbieter wie Ro und LifeMD dürfen keine Nachahmer von Lillys Verkaufsschlager Zepbound oder Novo Nordisks Wegovy vertreiben, solange die Originalpräparate nicht offiziell als knapp deklariert sind.

Diese harte Linie trifft vor allem Unternehmen wie Hims & Hers Health Inc., für die ein möglicher Vertriebsdeal für Lillys begehrte Abnehmpräparate damit vom Tisch ist. Die Aktie von Hims & Hers gab nach Bekanntwerden der Äußerungen nach, während das Papier von Eli Lilly zulegen konnte. Pharmakonzerne sehen in den oft nicht nach den gleichen Sicherheits- und Wirksamkeitsstandards geprüften Nachahmerprodukten ein wachsendes Problem.

Milliarden-Deal für die nächste Generation

Gleichzeitig treibt Eli Lilly die Entwicklung eigener Produkte massiv voran. Eine neue Kooperation mit dem schwedischen Pharmaunternehmen Camurus, die ein Volumen von bis zu 870 Millionen US-Dollar erreichen könnte, zielt auf die Entwicklung von langwirksamen Adipositas-Behandlungen. Mithilfe der speziellen Drug-Delivery-Technologie von Camurus sollen bis zu vier bestehende Abnehmmedikamente von Lilly optimiert werden. Das Ziel: eine verlängerte Wirkstofffreisetzung, die seltenere Gaben ermöglicht und so die Therapietreue der Patienten verbessert.

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Zusätzlich untermauern neue Studiendaten das Potenzial von Lillys Zugpferd Tirzepatid (Zepbound). Eine nachträgliche Analyse von Phase-3-Daten zeigte, dass Patienten mit mittelschwerer bis schwerer obstruktiver Schlafapnoe (OSA) und Adipositas, insbesondere jene ohne Überdruckbeatmung (PAP), unter Tirzepatid deutlichere Verbesserungen bei schlafbezogenen Problemen erzielten.

Novo Nordisk unter Druck?

Die Offensive von Eli Lilly scheint auch den Hauptkonkurrenten Novo Nordisk unter Druck zu setzen. Berichten zufolge könnte der dänische Konzern aufgrund einer konservativeren Forschungs- und Entwicklungsstrategie zuletzt Marktanteile an Eli Lilly verloren haben. Lillys Präparat Mounjaro (ein weiterer Markenname für Tirzepatid) wird hier als Beispiel genannt, wie schnell neue Produkte im rasant wachsenden Adipositas-Markt Fuß fassen können.

Auch wenn Eli Lilly im ersten Quartal 2025 die Gewinnerwartungen der Analysten verfehlte, stieg der Umsatz an. Einige Marktbeobachter bleiben daher positiv gestimmt. So bekräftigte beispielsweise BMO Capital eine "Outperform"-Empfehlung, trotz einer leichten Reduzierung des Kursziels, und verwies auf das starke Momentum von Zepbound. Der Markt honorierte die jüngsten Schritte: Die Aktie legte in der vergangenen Woche um über 5 % zu. Allerdings signalisiert ein RSI von über 95 eine kurzfristig stark überkaufte Situation, auch wenn der Titel noch rund 20 % unter seinem 52-Wochen-Hoch notiert. Die hohe Volatilität von über 45 % unterstreicht die aktuelle Nervosität und Dynamik im Sektor. Die strategischen Entscheidungen von Eli Lilly, insbesondere im lukrativen GLP-1-Bereich, bleiben ein entscheidender Faktor für die zukünftige Entwicklung.

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