Die Abnehmspritzen des Pharmariesen erobern die Welt, doch im lukrativen Zukunftsmarkt Asien formiert sich neue Konkurrenz. Wie begegnet Eli Lilly diesem wachsenden Druck und was bedeutet das für die Aktie, die zuletzt unter Druck geriet?

Der Kampf um den Zukunftsmarkt Asien

Der globale Markt für Diabetesmedikamente, die zunehmend auch zur Behandlung von Fettleibigkeit eingesetzt werden, steht vor einer signifikanten Expansion – insbesondere in Asien. Neue Akteure betreten das Feld und fordern etablierte Giganten wie Eli Lilly und Novo Nordisk heraus. Vor allem China lockt mit enormen Wachstumschancen. Analysten erwarten, dass in den nächsten fünf Jahren mehrere neue Medikamentenkandidaten von bestehenden Biotech-Firmen die Zulassung für den kommerziellen Verkauf erhalten könnten. Dieser absehbare Wettbewerbsdruck dürfte Patienten und Ärzten mehr Auswahl bieten und potenziell zu niedrigeren Preisen führen. Morgan Stanley hat kürzlich seine Prognose für den globalen Markt für Adipositas-Medikamente bis 2035 auf 150 Milliarden US-Dollar angehoben und verweist auf eine wachsende Zahl potenzieller Patienten. Die Erwartung ist, dass die Hersteller ihren Fokus verstärkt auf den asiatischen Markt richten, wo die Durchdringung, speziell in China und Japan, noch gering ist.

Eli Lilly reagiert auf die steigende Nachfrage nach seinen Diabetes- und Adipositas-Medikamenten: Bereits im Oktober kündigte das Unternehmen eine Investition von umgerechnet rund 208 Millionen US-Dollar an, um seine Fabrik in Suzhou, China, zu erweitern. Diese Anlage bedient sowohl den lokalen Markt als auch Europa. Berichten zufolge hat das Unternehmen seine weltweiten Kapazitäten für diese Medikamente seit 2022 verdoppelt.

Starke Zahlen, wachsende Risiken

Die jüngsten Geschäftszahlen unterstreichen die aktuelle Dynamik: Im ersten Quartal 2025 stieg der Umsatz um beeindruckende 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 12,73 Milliarden US-Dollar. Getrieben wurde dieses Wachstum primär durch höhere Verkaufsvolumina der Kassenschlager Mounjaro und Zepbound. Das Unternehmen bestätigte seine Finanzprognose für 2025, die einen Umsatz zwischen 58,0 und 61,0 Milliarden US-Dollar vorsieht.

Zudem macht die Produktpipeline Hoffnung: Positive Phase-3-Studienergebnisse für Orforglipron, einen oralen GLP-1-Agonisten gegen Typ-2-Diabetes, wurden gemeldet. Dies ist die erste von sieben Studien in der späten Phase für Adipositas und Diabetes. Um die globale Nachfrage zu bedienen, investiert Eli Lilly massiv in den Ausbau seiner Produktionskapazitäten, inklusive Plänen für vier neue Fabriken. Im ersten Quartal 2025 flossen 1,3 Milliarden US-Dollar als Dividenden und 1,2 Milliarden US-Dollar über Aktienrückkäufe an die Aktionäre.

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Doch trotz des Wachstums sieht sich Eli Lilly mit Gegenwind konfrontiert. Der Preisdruck durch Regierungen und Versicherer im biopharmazeutischen Sektor nimmt zu. Auch der Wettbewerb verschärft sich, wie Änderungen bei den Erstattungslisten einiger Apotheken-Manager (Pharmacy Benefit Managers) zeigen. Jüngste Verordnungen zur Stärkung der heimischen Medikamentenproduktion in den USA könnten ebenfalls Kostendruck für Pharmaunternehmen wie Eli Lilly mit globalen Lieferketten erzeugen.

Lilly im Verteidigungsmodus

Eli Lilly wiegelt jedoch ab: Angekündigte Zölle sollen die Prognose für 2025 nicht wesentlich beeinflussen. Das Unternehmen investiert seit 2020 massiv in die US-Produktion – über 50 Milliarden US-Dollar wurden angekündigt – mit dem Ziel, den US-Markt vollständig aus heimischen Anlagen zu beliefern und die Exporte zu steigern.

Die Aktie selbst zeigte sich zuletzt volatil. Mit einem aktuellen Kurs von rund 661 Euro notiert das Papier nicht weit von seinem 52-Wochen-Tief (640,50 Euro) und hat seit Jahresbeginn bereits spürbar nachgegeben. Einige Analysten führen dies auch auf einen breiteren Pessimismus gegenüber der Gesundheitsbranche aufgrund des Preisdrucks zurück.

Zusätzlich verteidigt der Konzern sein geistiges Eigentum aktiv und hat Klagen gegen Unternehmen eingereicht, die mutmaßlich Nachahmpräparate oder alternative Versionen seines Abnehmmedikaments Zepbound verkaufen. Die kommenden Monate dürften also entscheidend dafür werden, wie sich Eli Lilly in diesem dynamischen Umfeld positioniert. Anleger werden genau beobachten, ob die strategischen Weichenstellungen ausreichen, um die vielversprechenden Wachstumsperspektiven auch in handfeste Ergebnisse umzumünzen.

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