Das Weltcup-Finale auf zwei Wochenenden aufzuteilen, das hat was. Endlich einmal eine Termin-Änderung des Weltverbandes, die Sinn macht. Auch der Endspurt mit den Königsdisziplinen am finalen Samstag und Sonntag, ist die richtige Entscheidung. Die Frauen haben es sich verdient, dass sie bei ihrem 39. und letzten Rennen des Weltcup-Winters groß im Rampenlicht stehen. Und das Drehbuch für den Saison-Kehraus hätte spannender nicht geschrieben werden können. Die Organisatoren in Saalbach haben die Rennstrecken vom Zwölferkogel bestens präpariert. Die Pisten trotzten erfolgreich Regen, Föhnsturm und frühlingshaften Temperaturen. Die Frauen-Abfahrt hatte eine stürmische Kaltwetterfront im Genick. Die Zeit drängte. Der heftige Wind drückte an exponierten Stellen die Tore in den Schnee. Stärkere Stangen mussten her. Zusätzlich sorgte nach Startnummer 2 der Sturz eines sogenannten "Rutschers" für ein Unterbrechung. Doch die Abfahrt konnte durchgepeitscht werden. Stephanie Venier verpasste die Bestzeit und war damit aus dem Kugelrennen. Auch Conny Hütter lag nach den ersten Teilzeiten klar zurück, ehe die Steirerin noch den Turbo zündete und im Zielhang das Kristall zu glänzen begann. Es sah sogar nach einem ÖSV-Vierfachsieg aus Eins, zwei, drei, vier – so gut sind wir! Zwischenzeitlich lag mit Hütter, Christine Ager, Venier und Mirjam Puchner gleich ein ÖSV-Quartett an der Spitze. Drama. Baby. Drama. Wieder einmal – wie im Vorjahr bei der WM in Meribel – begann für Hütter das ganz große Zittern. Sehr emotionale Bilder, die da aus dem Zielraum ins Haus geliefert wurden. Filmreifes Mitfiebern. Banges Zittern bis zur letzten Läuferin, spannender kann ein Skirennen nicht sein. Am Ende feierten alle Österreichs erste Frauen-Speed-Kugel seit Nicole Schmidhofer 2019.